Neue Masken-Appelle wegen Situation in Kinderkliniken

Die jüngste Welle von Atemwegserkrankungen bei Kindern und Jugendlichen zieht nun auch neue Masken-Appelle aus FDP und SPD nach sich.

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Symbolbild. | Foto: Über dts Nachrichtenagentur

Berlin. Die jüngste Welle von Atemwegserkrankungen bei Kindern und Jugendlichen zieht nun auch neue Masken-Appelle aus FDP und SPD nach sich. "Akut können wir das machen, was wir während der Pandemie gut eingeübt haben: Infektionen vermeiden und Infektionsketten unterbrechen", sagte Andrew Ullmann, gesundheitspolitischer Sprecher der FDP-Fraktion, der "Welt".



Dazu brauche es keine staatlichen Verordnungen. "Maske tragen, Hände waschen, bei Infektionen zu Hause bleiben." Um die sehr stark belasteten Kinderärzte kurzfristig ein wenig zu entlasten, müssten unnütze Vorgaben eingeschränkt werden. Ein Kind mit laufender Nase oder leichtem Fieber müsse nicht zum Arzt.

Auf Gesundschreibung verzichten


"Auch sollte man auf unnötige und nicht vorgesehene Vorgaben wie eine `Gesundschreibung` des Kindes verzichten, die viele Kitas einfordern." SPD-Fraktionsvize Dagmar Schmidt sagte, die Meldungen von überfüllten Kinderkliniken und Kinderarztpraxen seien "sehr besorgniserregend". Auch hier schützten die Basis-Hygienemaßnahmen, und alle sollten jetzt "besonders mit den Kindern solidarisch sein". Der Grünen-Gesundheitspolitiker Janosch Dahmen forderte neben den beschlossenen Neuerungen kurzfristige Schritte wie den Ausbau "einer konsequenten regionalen und überregionalen Koordination der verbliebenen Betten der Kliniken". Und auch das Angebot ambulanter kinderärztlicher Versorgung in den Notfallpraxen der kassenärztlichen Vereinigungen müsse ausgeweitet werden.

Kritik der Opposition


Unionsfraktionsvize Sepp Müller (CDU) warf Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) vor, frühe Notrufe der Kinderkliniken "bereits vor Wochen" überhört zu haben. Linke-Fraktionschef Dietmar Bartsch machte eine "Kommerzialisierung des Gesundheitssystems" und "die Behäbigkeit des Gesundheitsministers" für die Notlage verantwortlich. "Dass sich Kinder für Kliniken weniger `rechnen`, ist ein beschämender Zustand." Seit Jahren sei die Zahl der Kinderbetten rückläufig - bei steigenden Fällen. "Lauterbach kennt das und hat trotzdem zu spät reagiert und zu wenig getan. Dieses wichtige Thema hätte gleich zu Beginn seiner Amtszeit höchste Priorität haben müssen. Anderes war offenkundig wichtiger."

AfD-Fraktionschefin Alice Weidel bemängelte einen "hausgemachten Pflegenotstand": Weil die Ampel die einrichtungsbezogene Impfpflicht eingeführt habe, "konnte sich der ohnehin schon extreme Personalnotstand in der Pflege überhaupt erst derart verschärfen". Die Teil-Impfpflicht müsse fallen - und "die Gewinnoptimierung im Gesundheitswesen muss ein Ende haben".


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