Brix: "Eine lebenswerte Stadt braucht Nahversorger in fußläufiger Entfernung"

Nun schaltet sich auch Stefan Brix von den Grünen in die Diskussion ein.

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Stefan Brix, Bürgermeisterkandidat der Grünen.
Stefan Brix, Bürgermeisterkandidat der Grünen. | Foto: Privat

Wolfenbüttel. Der Wunsch einiger Anwohner des Grünen Platzes nach einem Lebensmittelmarkt in unmittelbarer Nähe hat zu einer öffentlichen Diskussion der Bürgermeisterkandidaten geführt. Ivica Lukanic (BuW) und Adrian Haack (CDU) äußerten sich bereits zur Diskussion. Nun meldet sich auch Stefan Brix (Grüne) zu Wort. Dieser findet in seinem Statement verständliche Worte für die Anwohner - aber auch kritische für Lukanic.


Für Brix habe die nun losgetretene Diskussion durchaus auch einen positiven Effekt, wie dieser erklärte. Dass dadurch "Gräben aufgerissen werden", sieht Brix nicht zwangsläufig. "Die belehrende Reaktion von Ivica Lukanic in der er Herrn Haack rät, bei Herrn Schmidt-Wächter anzurufen, scheint mir wenig realitätsnah. Gleichzeitig denke ich aber nicht, dass der Wahlkampf Gräben aufreißt. Oft erwachsen aus einem kultivierten Streit auch gute Ideen. Und wenn ich als Ratsherr vom Stadtbaurat aus der Presse erfahre, dass nun doch wieder Verhandlungen in Sachen Lebensmitteleinzelhandel im Löwentor laufen, ist das zwar nicht der Weg der Kommunikation, den ich mir wünsche, aber ein Mehrwert an Wissen. In jeder Hinsicht", sagt Brix, der berichtet, dass auch er in inzwischen mit den Anwohnern - allen voran Sigrid Blankenburg - gesprochen habe und die Forderung nachvollziehen könne. Unter anderem, weil er selbst häufig in dem inzwischen abgerissenen Netto eingekauft habe. "Eine wirkliche Lösung des Nahversorgungsproblemes im Bereich Am Okerufer und Am Roten Amte kann ich per sofort leider nicht anbieten, aber die WoBau hat mit ihrem Neubau eine städtebauliche Entwicklung hin zu einem wohnortnahen und kleinteiligen Angebot versäumt. Das ist besonders deshalb bitter, weil die Gesellschaft zu jeweils 50 Prozent dem Landkreis und der Stadt gehört. Wir benötigen kombinierte Nutzungen von Gebäuden mit einem Nahversorger im Erdgeschoss und Wohnen oder Büros in den Obergeschossen, so wie das Frau Blankenburg und ihre Mitstreiter vorgeschlagen hatten", räumt Brix ein.

Gelände nicht verloren


"Dass solche Bauvorhaben vor allem deshalb schwer umsetzbar sind, weil sie bauordnungsrechtlich Stellplatzbedarfe für Autos auslösen, ist natürlich gerade im Bereich der Nahversorgung in fußläufiger Entfernung eine besondere Ironie, die die Überkommenheit solcher Vorschriften aufzeigt. Ich werde mich für eine Stadtplanung einsetzen, die wirkliche Nahversorgung ermöglicht und die Chancen auf einen Wandel des Einkaufens nicht verbaut: Weg von der grünen Wiese, hin zu den Menschen in der Stadt. - Am Grünen Platz ist es trotz kommunaler Beteiligung bisher leider falsch gelaufen. - Aber noch ist das Gelände des ehemaligen Marktes nicht durch Bebauung verloren. Die Entfernung vom ehemaligen Netto-Markt zum Löwentor beträgt über Rosenwinkel und Kleiner Zimmerhof übrigens 840 Meter, das ist weiter als die 747 Meter bis zum Rewe-Markt in der Breiten Herzogstraße", merkt Brix abschließend an.


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