Denkwürdiges Spiel in Schwelm

von Thorsten Raedlein




Wolfenbüttel/Schwelm. Mit 124:112 (40:42; 92:92) unterlagen die MTV Herzöge bei den Schwelmer Baskets nach zwei Verlängerungen.

Die Vorzeichen für dieses Spiel waren mehr als eindeutig. Nicht nur, dass der Tabellenstand eindeutig war, es spielte immerhin der Zweite gegen den Zehnten. So mussten die Lessingstädter zudem mit nur sieben Spielern anreisen, von denen auch noch Cornelius Höpfner vom Magen-Darm-Virus geschwächt, aber immerhin auf dem Wege der Besserung war.

Das Spiel ging ausgeglichen los. Die Zuschauer konnten keinen Leistungsunterschied zwischen den Mannschaften feststellen. Im Team von Predrag Lukic kam insbesondere Lamonte Thomas gut ins Spiel, der die Anfangsphase fast im Alleingang bestritt. Schwelm versuchte mit vielen Wechseln ins Spiel zu kommen. Diese Option fehlte den Herzögen bekanntlich gänzlich.

Aber mit viel Kampf und klasse Aktionen konnten sie sich zur Halbzeit eine kleine Führung erspielen. Das dritte Viertel war wieder einmal nicht das der Lessingstädter. Durch schnelle Dreier des Schwelmers Hicks, der sich teilweise ein Privatduell mit Lamonte Thomas lieferte, konnten sich die Hausherren vor dem nun erwachten Publikum etwas absetzen.

Nach 30 Minuten musste Herzog Stephen Schubert, nach einer Kollision mit einem Schwelmer in der eigenen Zone, mit einem aufgesprungenen Kinn ins Krankenhaus gefahren werden. Jetzt nur noch zu sechst zeigten sich die MTV Herzöge zunächst beeindruckt und mussten die Baskets bis auf 16 Punkte davonziehen lassen.

Doch wer dachte, dass die Wolfenbütteler nun aufsteckten, sah sich getäuscht. Die Mannschaft zeigte Charakter und kämpfte sich zurück ins Spiel. Angeführt vom amerikanischen Duo  Lamonte Thomas und Demetrius Ward legten alle Spieler noch eine Schippe drauf und gingen mit einem 20:2-Lauf wieder in Führung. Sämtliche Zuschauer waren beeindruckt von diesem herausragenden Spiel beider Mannschaften. Beim Stand von 92:92 hatte dann Lamonte Thomas den „Gamewinner“ in der eigenen Hand, vergab diesen allerdings knapp.

In der ersten Verlängerung musste dann Toni Granz nach tollem Spiel mit dem fünften Foul das Feld verlassen. Der kranke Cornelius Höpfner reihte sich nun nach Kräften ins Team ein. Nach einem Zusammenstoß unter dem eigenen Korb klagte in der Folge Marius Pöschel über starke Schmerzen in der linken Hand, biss aber auf die Zähne.

In dieser Phase war es Tobias Tessmann, der den beiden stark verteidigten Ward und Thomas die nötige Entlastung im Angriff gab. Auch zum Ende der Verlängerung hatten es die MTV Herzöge mit dem letzten Wurf in der eigenen Hand, waren aber erneut nicht erfolgreich.

Die zweite Verlängerung stand an. Und nun merkte man den Wolfenbüttelern an, dass sie mit den Kräften am Ende waren. Die frischeren Hausherren zogen Punkt für Punkt davon. Selbst Lamonte Thomas, der am Ende mit 54 Punkte bester Scorer war, und damit einen neuen Ligarekord aufstellte, traf nicht mehr so sicher wie zuvor. So kamen die Hausherren zu einem knappen Sieg in einem Spiel, dass eigentlich zwei Sieger verdient gehabt hätte. Beide Teams wurden mit großem Applaus von den Zuschauern verabschiedet. Die nimmermüden mitgereisten Fans der MTV Herzöge waren ausgesprochen stolz auf das Team und den tollen Auftritt an diesem Abend.

Stephen Schubert wurde noch am gleichen Abend im Krankenhaus der Cut am Kinn geklebt, und Marius Pöschel konnte nach zweimaligem Röntgen mit einer Fraktur zweier Mittelhandknochen mit einer Schiene versorgt mit dem Team die Heimreise antreten.

MTV Herzöge: Pöschel 9/8 Reb.; Granz 6; Ward 21/8 Ass./6 St.; Schubert 9; Tessmann 10; Höpfner 3; Thomas 54.


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