Wolfenbüttel. Acht Schüler schnupperten am Zukunftstag an der Carl-Gotthard-Langhans-Schule (CGLS) in den Beruf des Pflegeassistenten. "Dieser Tag ist von Schülern für Schüler", beschreibt Lehrerin Roswitha Dankwardt den ehemaligen Girls- und Boys-Day. Lenni und Markus absolvieren seit fast einem Jahr die Ausbildung zum Pflegeassistenten und stellen den Jungs ihren eher weiblich geprägten Beruf vor. Die Schüler kommen von unterschiedlichen Schulen aus dem Landkreis Wolfenbüttel und der Stadt Salzgitter. Sie sind zwischen zehn und vierzehn Jahren alt.
Die angehenden Pflegeassistenten erzählen, welche Voraussetzungen die Schüler mitbringen müssen, um für einen Pflegeberuf in Frage zu kommen. "Ihr könnt nach dem Schulabschluss auch ein Freies Soziales Jahr machen, um zu schauen, ob euch der Beruf liegt", rät Lenni. In einem Altenheim zu arbeiten, bedeute nicht immer nur, Menschen zu pflegen, auch in der Küche oder der Betreuung würden Kräfte gesucht.
Eigenverantwortlich überlegten sich die Azubis auch leichte, praktische Übungen für ihre Schützlinge. Gemeinsam lernen die Schüler, wie man den Blutdruck eines Bewohners misst. "Wir machen das auf old-school-Art", sagt Lenni und packt eine aufblasbare Manschette und ein Stethoskop aus. Zuerst wird der Blutdruck von Johannes aus Salzgitter gemessen. Vorsichtig legt der Auszubildende die Manschette des Messgeräts um den Oberarm des Gymnasiasten. Dann wird sie schnell aufgepumpt. Mit dem Stethoskop kontrolliert er den Puls während der gesamten Messung. "130 zu 60", ließt der Pflegeassistent vom Manometer ab. Jetzt dürfen die Schüler selbst ran. Der elfjährige Jonas ermittelt bei Oliver einen Blutdruck von 120 zu 20. "Das ist noch nicht ganz optimal, aber für den Anfang hast du das richtig gut gemacht", lobt Markus den Schüler.
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Jonas wird mit verbundenen Augen und einem Blindenstock von Oliver durch das Gebäude der CGLS geführt. So lernen die Jungen, wie sich ein sehbehinderter Mensch fühlt und wie man ihm helfen kann.
Foto: Privat
Während die Älteren ein paar Arbeitsblätter zu einer Praxissituation ausfüllen, in der es um das Pulsmessen mit Fachbegriffen geht, erfahren die jüngeren Schüler, was es bedeutet, blind zu sein und einen Blinden zu führen. Markus verbindet den Jungen dafür die Augen und zeigt ihnen den Umgang mit einem Blindenstock. "Das ist schon ein komisches Gefühl", berichtet Jonas, nachdem er sich nur mit diesem Stock orientieren musste. Die Jungen führten sich gegenseitig durch die Schule und arbeiteten super zusammen.
Warum der Beruf eher von Frauen ausgeübt wird, können sich einige Schüler nicht erklären. "Eigentlich ist es doch gar kein Frauen-Beruf", schlussfolgert Johannes nach seinen Eindrücken. "Ich glaube, Männer machen lieber etwas Technisches mit ihren Händen", überlegt der 14-Jährige Niklas. Später mal einen Beruf im Pflegebereich auszuüben, können sich fast alle von ihnen vorstellen. "Mir hat es gut gefallen", resümiert Adrian. "Eigentlich will ich Arzt werden, das hier ist ja fast ähnlich", meint der zehnjährige Oliver.
Noch bis zum 1.Mai können sich Interessierte für die Berufsausbildung zum Altenpfleger an der CGLS bewerben. Weitere Informationen gibt es auf der Facebook-Seite CGLS-Pflegebereich oder von Susanne Ahlburg unter 05331/95 60-0, per Mail Susanne.Ahlburg@cgls.de.
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