Wolfenbüttel. Das Gymnasium im Schloss soll einen Anbau erhalten. Die Verwaltung schlägt vor, diesen Anbau direkt am Spiegelschloss zu errichten. Derzeit ist dort noch der Fachtrakt Naturwissenschaft der Schule untergebracht. Die Idee, den alten Trakt abzureißen, stößt bei Schulleiter Oliver Behn auf wenig Begeisterung.
Der städtische Schulausschuss befasste sich kürzlich mit dem Verwaltungsvorschlag und stimmt diesem auch mehrheitlich zu. So zeigte sich beispielsweise die Rats-SPD angetan von der Idee. Bei einer Besichtigung unter fachlicher Begleitung von Schulleiter Oliver Behn und Schülervertreter Felix Hanstein hätten sich die SPD-Mitglieder des Schulausschusses zusammen mit SPD-Bürgermeisterkandidat Dennis Berger die Bestandssituation für den Erweiterungsbau am Standort des bestehenden Biologietraktes und den alternativen Standort im sogenannten Apfelgarten anschauen können. Mit den Betroffenen vor Ort habe man die Vor-und Nachteile der jeweiligen Lösungen erörtern können, berichtet die SPD. "Die SPD-Fraktion habe sich die Entscheidung für einen Erweiterungsbau des GiS nicht leicht gemacht, heißt es in einer offiziellen Stellungnahme. "Ich kann verstehen, dass viele SchülerInnen und LehrerInnen an dem bestehenden Biologietrakt hängen und lieber einen Neubau im Apfelgarten bevorzugen", meinte Bürgermeister-Kandidat Dennis Berger. Die schulpolitische Sprecherin der SPD, Dörthe Weddige-Degenhard erklärte jedoch: "Die technisch einfachere Anbindung, die leichtere Umsetzung der behindertengerechten Erschließung sowie die geringere Flächenversiegelung haben uns für die Anbindung an das "Spiegelschloss" überzeugt. Auch aus denkmalpflegerischer und städtebaulicher Sicht stellt diese Lösung die geglücktere Alternative dar, ganz abgesehen von wahrscheinlichen Einwänden der Anwohner."
Schulleiter für Apfelgarten
Schulleiter Oliver Behn hätte als Standort für den Erweiterungsbau den ehemaligen Apfelgarten - dort wo derzeit die Unterrichts-Container stehen - favorisiert, wie er gegenüber regionalHeute.de noch einmal deutlich macht. Der Standort am ehemaligen Apfelgarten sei laut Behn besser geeignet, da dadurch das insgesamt nutzbare Volumen an Klassen- und Fachräumen schon bei bestehender Planung größer wäre, so Oliver Behn und erklärt weiter: "Auch die verfügbare Grundfläche ist an diesem Standort größer als am Standort Biologie. Darüber hinaus stehen in der Biologie Sammlungs- und Fachräume in Anzahl, Größe und Zuschnitt zur Verfügung, wie sie bei Neubauten heute nicht mehr denkbar sind. Der Standort Apfelgarten ermöglicht auch den favorisierten Campuscharakter des Schulgeländes. Diese Argumente sind gleichzeitig auch gewichtige Argumente gegen den Standort Biologie. Zudem entsteht beim Anschluss des Neubaus an das Spiegelschloss ein sehr langer - und sehr enger - Flur, der zu einem erheblichen Gedränge führen wird."
Froh über Anbau
Auch wenn man sich im Schulausschuss für den Neubau auf dem Gelände des Fachtrakts Naturwissenschaft und gegen den Vorschlag der Schule ausgesprochen hat, ist Oliver Behn dankbar, dass es nun überhaupt zu einem Erweiterungsbau kommt. "Die derzeitige Situation erfordert in nicht allzu langer Zeit eine Lösung, die ohne Neubau nicht umzusetzen sein wird. Auch dem GiS ist klar, dass nicht nur pädagogische Erwägungen ausschlaggebend sind. Die Schulgemeinschaft ist deshalb froh, dass die Stadt Wolfenbüttel auch in schwierigen Zeiten das Projekt Neubau angeht."
Der Erweiterungsbau am Gymnasium im Schloss wird auch heute im städtischen Bauausschuss Thema sein, der ab 16 Uhr in der Lindenhalle stattfindet. Außerdem wird über den Zunz-Platz und den Meesche Parkplatz beraten.
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