Sara-Frenkel-Platz soll aufgewertet werden


Das Thema wird demnächst im Rat der Stadt behandelt. Symbolfoto: Magdalena Sydow
Das Thema wird demnächst im Rat der Stadt behandelt. Symbolfoto: Magdalena Sydow | Foto: Magdalena Sydow

Wolfsburg. Die Bedeutung des Sara-Frenkel-Platzes und seines geschichtlichen Hintergrunds soll durch weitere Erläuterungen deutlich herausgestellt werden – das fordern jetzt in einem gemeinsamen Antrag die Mitglieder der SPD-, der FDP- und der PUG-Fraktion sowie der Fraktion von Bündnis90/Die Grünen. Das teilt die SPD-Ratsfraktion mit.


Die Verwaltung wird in dem Papier aufgefordert, in diesem Zusammenhang Möglichkeiten und Vorschläge aufzuzeigen, wie eine Aufwertung umzusetzen ist und dafür konkrete Kosten benennen.

„Wir möchten, dass durch zusätzliche Hinweise die Aufmerksamkeit auf die auf den Bänken befindlichen Tafeln gelenkt wird“, erklärt Katrin Weidmann, Mitglied für die Grünen im Kulturausschuss. Die auf den Bänken angebrachten Hinweis- und Erläuterungstafeln sind laut den Antragstellern nicht deutlich genug erkennbar. Daher soll aus ihrer Sicht überlegt werden, in der Nähe des Mahnmals eine sichtbar stehende Hinweistafel oder -stele zu installieren, die sowohl auf die weiteren Infotafeln auf den Bänken, als auch auf weitere Gedenkstätten in der Stadt hinweist.

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Kristin Krumm. Foto:



„Wir wünschen uns eine interaktive Informationsvisualisierung durch ansprechend gestaltete moderne Tafeln, die eventuell über QR-Codes Videos zur Geschichte Sara Frenkels verlinken. So kann man auch Jugendliche dazu animieren, sich mit der Thematik des Holocaust zu beschäftigen“, ergänzt Kristin Krumm (FDP). „Momentan fehlt vor Ort einfach der Moment, der die Aufmerksamkeit auf sich zieht und einen dazu anregt, sich die schreckliche Vergangenheit ins Bewusstsein zu rufen“, so Krumm weiter. Zudem sei auf den Tafeln überwiegend die Entstehung des Kunstwerkes auf dem Platz beschrieben und zu wenig über den historischen Hintergrund – wie beispielsweise die Vita von Sara Frenkel und die Situation der Zwangsarbeiter der damaligen Zeit, heißt es in dem Antrag weiter.

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Iris Schubert. Foto: SPD Wolfsburg



„Bei einem solchen Denkmal sollte aber die Geschichte und nicht die Kunst im Vordergrund stehen“, sagt Iris Schubert. Die kulturpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion blickt dabei auf die Bürgerbefragungen auf dem Sara-Frenkel-Platz zurück, die Anfang Juni stattfand: „Kein einziger der Befragten wusste von der Existenz der Erläuterungstafeln. Auch wurde von einigen Befragten der Wunsch geäußert, den Platz, besonders im hinteren Teil, etwas mehr zu beleben, aufzuwerten und somit die Aufenthaltsqualität zu verbessern.“

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Sandra Straube. Foto: Stadt Wolfsburg



PUG-Fraktionssprecherin Sandra Straube ergänzt: „Die Verwaltung ist mit diesem Antrag auch aufgefordert, Stilmittel zu finden, die insbesondere junge Menschen zwischen 16 und 30 Jahren ansprechen. Es ist ganz wichtig, dass die besondere Bedeutung dieses Mahnmals und der Geschichte Wolfsburgs auch in die nächsten Generationen fortwirkt. Es zeigte sich, dass dieser besondere Platz von den Wolfsburgern bisher nicht wie gewünscht wahrgenommen wird.“

Die Meinung der Verwaltung in einer der vergangenen Ausschusssitzungen, dass die jetzige Gestaltung bewusst so gewählt worden ist, damit sich die Besucher den Platz selbst erschließen und entdecken können und keine Änderung angedacht ist, überzeugte die Antragsteller daher nicht.


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