Region. Dass im Winter Fahrzeuge von der Fahrbahn abkommen und verschneite Straßen für unfreiwillige Rutschpartien mit erheblichen Blechschäden sorgen ist nichts Neues. Dass Fahrzeuge aber teilweise einfach aufgegeben und vorerst an Ort und Stelle stehen gelassen werden schon. So ist es bislang mindestens zweimal in der Region passiert.
Auf der A2 im Bereich Peine verunfallte ein LKW und fiel auf die Seite. Eine Bergung ist aufgrund der Witterung nicht möglich. Und so liegt er dort auch noch am heutigen Montagnachmittag mit dem Schriftzug "I am Ok" (Ich bin okay) in den Schnee geschrieben (Titelbild).
Am Montagmorgen wurde dieses Räumfahrzeug auf der Auf/Abfahrt zur A39 von der Kattowitzer Straße in Salzgitter aufgegeben. Foto: Rudolf Karliczek
Auch dieser "Goliath" hat den Kampf gegen die Überzahl kleiner Davids (Schneeflocken) verloren. Auf einer Autobahnauffahrt in Salzgitter rutschte er am heutigen Montagmorgen gegen 8 Uhr in die Böschung und blieb dort Stecken.
Nicht aufgegeben, aber trotzdem hilflos festgefahren: Auf der Theodor-Heuss-Straße in Salzgitter steht ein LKW quer auf einer Kreuzung und kommt nicht voran. Foto: Phil-Kevin Lux
Wenn auch nicht komplett verunglückt, sorgten Schnee und Eis für so manche Verspätung bei den Lieferungen. Sogar Riesen wie Volkswagen haben stellenweise nicht rechtzeitig ihre Ware bekommen. In Goslar wurden LKW gesichtet, die teils hunderte Meter von den eigentlichen Supermärkten entfernt hielten. Die Waren wurden dann fußläufig in die Geschäfte gebracht. Dieser LKW auf der Kreuzung zwischen der Theodor-Heuss-Straße und der Erich-Ollenhauer-Straße hat sich offenbar beim Abbiegen verschätzt und hat sich festgefahren. Man kann es niemandem übel nehmen. Fahrbahnmarkierungen sind derzeit überall nicht mehr als eine schöne Erinnerung.
Einer der beiden LKW, die auf der Auffahrt zur A39 feststecken. Hier in Fahrtrichtung Autobahndreieck Salzgitter/A7 Foto: Phil-Kevin Lux
Als besonders tückisch für LKW erwies sich am heutigen Montag die Kreuzung der Bundesstraße 6 mit der A39 in der Samtgemeinde Baddeckenstedt. Nicht nur in einer, sondern in beiden Fahrtrichtungen steckten zeitweise gleichzeitig LKW in den Auffahrten fest, welche durch Schneeaufschüttungen zu enge Kurve nicht richtig nehmen konnten.
Auch hier auf der Auffahrt von der B6 zur A39 in Fahrtrichtung Braunschweig hat ein LKW seinen Grip verloren und hängt im Schnee fest. Foto: Phil-Kevin Lux
An dieser Stelle der B6 ist die bauliche Trennung der Richtungsfahrbahnen für die Autobahnauf und -Abfahrten relativ eng gesteckt unterbrochen. In Verbindung mit der Tatsache dass die Schneemassen diese Kurve noch enger machen und an die Abbiegerspur nicht einmal mehr zu denken ist, ist es kein Wunder, dass gleich zwei LKW-Fahrer ihr Glück ausgerechnet an dieser Stelle verlassen hat. Die Wetterlage bietet für die Berichterstattung aber auch Vorteile. Dank des üppigen Schnees an den Fahrzeugen ist das Pixeln von Kennzeichen überflüssig.
Kurz vor dem Ziel endete die Reise dieses LKW vor dem Aldi in der Frankfurter Straße in Wolfenbüttel. Foto: Jens Stuempel
Auch in Wolfenbüttel begaben sich zahlreiche LKW im Laufe des Tages schneebedingt in einen unbefristeten Sitzstreik. Der wohl traurigste Anblick ist wohl der hoffnungslos festgefahrene Aldi-LKW in der Frankfurter Straße in Wolfenbüttel. So kurz vor dem Ziel noch stecken zu bleiben ist wirklich nicht fair.
Bei diesem McDonalds in der Adersheimer Straße in Wolfenbüttel konnte vorübergehend nur fußläufiger Verkehr die "Einfahrt" nutzen. Foto: Jens Stuempel
Auch am McDonalds an der Adersheimer Straße sorgte augenscheinlich eine Kurve für ein abruptes Ende sowohl für die Fahrt, als auch die beiden Fahrspuren der Gebrüder-Welger-Straße. Die Strecke bis zu warmen Speisen und Getränken war für diesen Fahrer immerhin nicht allzu weit.
Insgesamt lässt sich in der ganzen Region eine hohe Solidarität unter den Verkehrsteilnehmern beobachten. Wer fest steckt, wird geschoben und geschaufelt wird gemeinsam. Doch wenn die Fahrzeuge größer werden, enden für die meisten "Normalsterblichen" auch die Möglichkeiten zur schnellen Hilfe. Da helfen dann nur noch Kaffee, Tee, Kakao und warme Gedanken.
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