Demonstration am Samstag für eine kindgerechte Fahrradstadt


Die Initiative "Fahrradstadt Braunschweig" wünscht sich ein besseres Umfeld für Radfahrer. Foto: Klaus Knodt
Die Initiative "Fahrradstadt Braunschweig" wünscht sich ein besseres Umfeld für Radfahrer. Foto: Klaus Knodt | Foto: Klaus Knodt

Braunschweig. Geschützte und farbig markierte Radstreifen, bessere Ampelschaltungen, teilweise Sperrung der Innenstadt für Autos und bessere Mitnahmemöglichkeiten von Rädern im ÖPNV: Das sind nur einige der Forderungen der „Initiative Fahrradstadt Braunschweig“. Mit einer Demonstration und einem Fahrradkorso am Samstag, 16. März ab 11:55 Uhr vor der VW-Halle Braunschweig will sie ihr Anliegen öffentlich machen. Ein Bericht von Klaus Knodt.


Symbolisch um „Fünf vor Zwölf“ erfolgt der Startschuss für die rollende Demo über den westlichen Wallring und nördlichen Ring bis zum Gausberg. Von dort geht es weiter bis vor das Braunschweiger Rathaus. Die Veranstaltung ist angemeldet und wird von der Polizei auf Motorrädern geschützt. Braunschweigs ADFC-Vorsitzende und Mitveranstalterin Susanne Schroth: „Ganz besonders im Fokus stehen die Bedürfnisse von radfahrenden Kindern und Jugendlichen. Sie sind privat und auf dem Schulweg häufig auf ihr Fahrrad angewiesen, werden aber als Verkehrsteilnehmer kaum wahr genommen.“ Deshalb rufen die Veranstalter besonders Eltern von Schulkindern zum Mitmachen auf.

Mit dem Fahrrad zum Einkaufen?


„Wir möchten, dass bereits bekannte Unfall- und Gefahrenstellen wie Hagenring oder Güldenstraße so umgebaut werden, dass zukünftig die Sicherheit der Radfahrer gewährleistet ist. Straßen mit viel Radverkehr sollen zu Fahrradstraßen umgewandelt werden“, so Nils Kramer, AstA-Referent für Ökologie und Nachhaltigkeit der TU Braunschweig. Ausserdem fordert das Bündnis die Stadt auf, überdachte Abstellanlagen und Gepäckschliessfächer in der Innenstadt zu installieren: „Viele würden mit dem Rad zum Einkaufen in die Stadt fahren, wenn sie ihre Einkäufe sicher verstauen und das Bike wettergeschützt abstellen könnten“, sagt Astrid Hilmer von der Regionalen Energie- und Klimaschutzagentur reko.

Neue Angebote, statt Einschränkungen für Autos


Nur 23 Prozent der Braunschweiger benutzen ihr Fahrrad als tägliches Fortbewegungsmittel, ergab eine Schätzung. Genauere Zahlen liegen nicht vor. Dabei seien fast alle wichtigen Orte in Braunschweig mit dem Rad innerhalb von 20 Minuten zu erreichen. In Kopenhagen würden schon 60 Prozent aller Stadtfahrten mit dem Fahrrad erledigt. Das dient dem Wohl der Umwelt und verbessert das Klima der Verkehrsteilnehmer untereinander. Susanne Schroth: „Es geht uns nicht um Einschränkungen des Autoverkehrs, sondern um attraktive Angebote für viele, die sich zur Zeit schlicht nicht auf’s Rad trauen. Und dafür muss die Stadt sich trauen, was zu tun.“

Die Initiatoren stehen im Kontakt mit der Landesschulbehörde und der Verkehrswacht. Ausser der Teilnahme an der Fahrrad-Demo am Samstag bitten die Verantwortlichen alle Interessierten, auch am Freitag, 15. März, um 10 Uhr, an der Schüler-Demo für Klimaschutz auf dem Schlossplatz teilzunehmen.


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