"Naturvernichtung und Geldverschwendung" - Kritik an geplanter Wendeschleife

CDU, BIBS und FDP im Stadtbezirksrat Wabe-Schunter-Beberbach wollen die zusätzliche Straßenbahn-Wendeschleife an der Querumer Straße verhindern.

Die Stadtbezirksratmitglieder von CDU, BIBS und FDP.
Die Stadtbezirksratmitglieder von CDU, BIBS und FDP. | Foto: privat

Braunschweig. Im Zuge des Stadtbahnausbaus plant die Stadt für die Verlängerung der Straßenbahn nach Volkmarode-Nord eine zusätzliche Wendeschleife an der Querumer Straße. Diese würde mehr als sieben Millionen Euro kosten und die parkähnliche Fläche vor der Bugenhagenkirche zerstören, kritisieren CDU, BIBS und FDP im Stadtbezirksrat Wabe-Schunter-Beberbach in einer gemeinsamen Pressemitteilung. Doch es gebe noch einen weiteren Grund, der gegen die Wendeschleife spreche.



Auch örtliche Vereine und Anwohner würden sich diesem Projekt vehement entgegen stellen. Der eigentliche Skandal dabei sei: Bei einer möglichen Weiterführung der Straßenbahn nach Querum wäre diese Wendeschleife überflüssig. "Das ist nicht nur eine Naturvernichtung sondern auch eine ungeheuerliche Steuergeldverschwendung und hat nichts mit einer ökologischen und ökonomischen Planung in der Gesamtbetrachtung der Stadtbahn zu tun", kritisieren CDU, BIBS und FDP.

"Völlig intransparent"


Die Verwaltung habe den Auftrag gehabt, entsprechend der Beschlüsse des Planungs- und Umweltausschusses im Rat der Stadt Braunschweig und des Stadtbezirksrats unter anderem gemeinsam mit der BSVG und den Fördermittelgebern zu prüfen, eine Lösung zu suchen, bei der vorerst auf den Bau der Wendeschleife verzichtet werden könne, bis die Entscheidung für eine Planung der Campusbahn oder eine Anbindung Querums über die Querumer Straße entschieden sei. Es sei jedoch völlig intransparent, ob auch mit ausreichender Intensität und Ernsthaftigkeit einer Lösungssuche seitens der Verwaltung nachgegangen wurde.

Dieser Eindruck verstärke sich, da die Ergebnisse aus diesen Gesprächen nicht unaufgefordert an die politischen Gremien weitergeleitet, sondern eine Mitteilung der Verwaltung erst auf Nachfrage und kurzfristig verfasst an den Stadtbezirksrat übermittelt worden sei. In der Beschlussvorlage zur Erweiterung Stadtbahn Volkmarode-Nord für die gemeinsame Sondersitzung der betroffenen Bezirke am 6. Oktober sei die Wendeschleife fester Bestandteil der Planung und könne angeblich nicht ohne diese realisiert werden.

Deutliche Verschlechterung für den Schülerverkehr


Die Wendeschleife würde benötigt, damit nur noch jede zweite Bahn in Richtung Volkmarode-Nord fährt und somit die Förderfähigkeit ausgelöst werde. Diese Halbierung habe allerdings einen massiven Einfluss auf den Schülerverkehr in den Nord-Osten der Stadt. Denn Schüler wechselten erst am Messeweg von Bahn auf Bus, um nach Querum, Bienrode, Waggum und Bevenrode weiterzufahren. Demnach stelle die neue Verbindung besonders auch eine deutliche Verschlechterung für den Schülerverkehr dar.

CDU, BIBS und FDP wollen diese Vorgehensweise der Stadtverwaltung nicht akzeptieren und fordern insbesondere SPD und Grüne auf, sich ebenfalls zu positionieren und den SPD Oberbürgermeister Kornblum zum Eingreifen aufzufordern.


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