Ökosystem Dowesee bedroht: Nutrias und Enten bitte nicht füttern!

Die Teichlinse legt sich wie ein grüner Teppich über den See und musste bereits einmal durch die Stadt entfernt werden. Nun will man weitere Schilder aufstellen, um auf das Fütterungsverbot hinzuweisen.

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Die Teichlinse gefährdet das Ökosystem. Symbolbild
Die Teichlinse gefährdet das Ökosystem. Symbolbild | Foto: pixabay

Braunschweig. Seit etwa zwei Jahren ist der Dowesee von der Teichlinse befallen. Die Wasserpflanze breitet sich schnell aus und legt sich wie ein grüner Teppich auf die Wasseroberfläche. Das sorgt für Licht- und Sauerstoffmangel. Im vergangenen Herbst hatte die Stadt in nur wenigen Tagen 50 Kubikmeter der Teichlinse entfernt. Als eine der Ursachen für die Ausbreitung wird das Füttern von Wildtieren wie Enten, Gänsen oder Nutrias gesehen. In einer Antwort auf eine Anfrage der Fraktion Bündnis 90 / Die Grünen im Stadtbezirksrat Nordstadt-Schunteraue teilte die Verwaltung kürzlich mit, welche Maßnahmen man in dieser Sache ergreifen wolle.



Auslöser für das größere Auftreten von Wasserlinsen seien vermutlich Nährstoffe, die durch die am Dowesee lebenden Wildtiere wie Nutrias, Enten und Gänse ins Wasser gebracht werden. Um so wichtiger sei es, dass diese nicht gefüttert würden. Bereits im April letzten Jahres hatte der damalige Stadtbezirksrat Nordstadt einstimmig beschlossen, 5.000 Euro aus eigenen Mitteln zur Verfügung zu stellen, um am Dowesee Hinweisschilder und Informationstafeln aufzustellen, die auf das Fütterungsverbot hinweisen. Die Stadt begrüßt diesen Einsatz und will die "Möglichkeit einer zielgerichteten Realisierung" prüfen.

Können Info-Tafeln helfen?


Aktuell gebe es einfache Fütterungsverbotsschilder (Piktogramme) an den Außenbereichen der beiden Eingangsbereiche sowie weitere ebenerdig in den Boden eingelassene Piktogrammschilder (zirka 15 mal 15 Zentimeter). Die Grünen kritisieren aber, dass diese Schilder nicht an allen relevanten Stellen angebracht wurden. Zudem vermisse man in den Zugangsbereichen zum Schul- und Bürgergarten Informationstafeln, auf denen die Zusammenhänge zwischen dem Füttern der Wildtiere und dem daraus folgenden Schaden für das Biotop des Dowesees anschaulich dargestellt sind.


In ihrer Antwort stellt die Stadt in Aussicht, die ebenerdigen Fütterungsverbotsschilder zu ergänzen oder mit den Stadtbezirksratsmitteln zeitnah zu beschaffen. Beschädigte, abgenutzte oder fehlende Schilder würden entsprechend ersetzt. In Sachen erklärender Informationstafeln weist die Verwaltung darauf hin, dass man in Zusammenarbeit mit dem regionalen Umweltzentrum bereits ein Informationsplakat im Schaukasten am Haupteingang platziert habe, das über Nutria und die Fütterungsproblematik informiere. Weitere Schilder zu diesem Thema könnten folgen.

Nutrias werden bejagt


Neben dem Fütterungsverbot und der Aufklärung darüber hat die Verwaltung noch weitere Maßnahmen geplant. Wie berichtet, wurde im vergangenen Jahr die einmalige Entfernung der Teichlinsen vorgenommen. Zusätzlich wurden Teile des Schilfgürtels reduziert, um Biomasse zu entnehmen. Die Kosten für beide Maßnahmen hätten insgesamt zirka 10.000 Euro betragen. Diese Maßnahmen seien auch für 2022 vorgesehen. Die Entnahme der Teichlinsen müsse gegebenenfalls zweimal durchgeführt werden. Darüber hinaus werde im Schulgarten in unregelmäßigen Abständen eine Bejagung des Nutria-Bestandes durchgeführt. Schon im April 2018 sei die Durchführungsverordnung zum Niedersächsischen Jagdgesetz geändert worden. Entsprechend dürften Nutrias nunmehr ganzjährig bejagt werden.

Zur Massenvermehrung der Teichlinse tragen wahrscheinlich auch Phosphate durch Regen- und Oberflächenwasser bei. Daher wird die Wasserqualität regelmäßig analysiert. Im jahreszeitlichen Verlauf sowie zum Beispiel nach Starkregenereignissen werden an den Einleitungsstellen Wasserproben entnommen. Nach Vorlage und Auswertung der Ergebnisse sei im Verlauf dieses Jahres mit belastbaren Daten zu rechnen.


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