Show-Down im Rathaus: Markurth gewinnt mit 66,5 Prozent

von Christina Balder




Braunschweig. Jetzt ist es entschieden: Ulrich Markurth wird der neue Oberbürgermeister von Braunschweig. Er erhielt in der Stichwahl 66,5 Prozent der Stimmen, sein CDU-Mitbewerber Hennig Brandes kam auf 33,5 Prozent. Die Wahlbeteiligung lag mit 36,1 Prozent sehr niedrig. Wie der Abend verlaufen ist, können Sie in unserem Ticker nachlesen. Die SPD feiert heute Abend ihren Sieger, im Rathaus kehrt wieder Ruhe ein - weitere Aktualisierungen folgen also nicht.

20.17 Uhr

In einer Pressemitteilung lässt der amtierende Oberbürgermeister Dr. Gert Hoffmann mitteilen, dass er Markurth zu seinem Wahlsieg gratuliere. Wir veröffentlichen die Mitteilung hier im Wortlaut:
 „Dies ist ein eindrucksvolles Ergebnis für ihn und beruht sicher auch darauf, dass er seinen Wahlkampf sehr explizit auf die breite Mitte der Braunschweiger Bevölkerung hin ausgerichtet hat“, erklärte Hoffmann.

Der CDU-Kandidat Brandes hat nach Auffassung des Amtsinhabers nach einem sehr engagierten und bürgernahen Wahlkampf ein Ergebnis im Rahmen dessen erzielt, was derzeit die CDU nicht nur in Braunschweig, sondern in deutschen Großstädten maximal erzielen könne. Er verwies auf das Wahlergebnis vom heutigen Tage in der seit langer Zeit von der CDU regierten Stadt Düsseldorf, wo der CDU-Amtsinhaber nur rund 40 Prozent der Stimmen bekommen habe und abgewählt worden sei. „Die CDU Deutschland muss das genau analysieren und die richtigen Schlüsse ziehen“, kommentierte Hoffmann diese politische Situation. Er selbst habe dazu eine klare persönliche Position, könne die aber aus dem Amt des Oberbürgermeisters heraus in dieser Stellungnahme nicht äußern.

Hoffmann wird jetzt in den letzten 14 Tagen seiner Amtszeit die erforderlichen, intensiven Übergabegespräche führen. Der OB abschließend: „Alles ist gut vorbereitet für die Nachfolge, das wird sicher reibungslos weiterlaufen.“

Ulrich Markurth wird sein neues Amt am 1. Juli antreten.

20.00 Uhr

Markurth sagt: "Das war ein Riesen-Wahlmarathon. Dass der nun auch noch in die Verlängerung gegangen ist, war nicht die reine Freude." Er lobt den fairen und argumentativen Wahlkampf, der gut sei für die politische Kultur in der Stadt. Besonders seinen CDU-Mitbewerber Brandes lobt er. Man werde partnerschaftlich miteinander arbeiten.

Für seine Familie gelobte er Besserung nach Ende des Wahlkampfes: "Meine Frau und meine Töchter sollen einen etwas weniger grantelnden Mann und Vater zuhause haben."

19.59 Uhr:

Das vorläufige amtliche Endergebnis:

202.713 Wahlberechtigte gab es, die Wahlbeteiligung lag bei 36,1 Prozent.

33,5 Prozent stimmten für Hennig Brandes, 66,5 Prozent für Ulrich Markurth (48.387 Stimmen).

19.46 Uhr:

Hermann Klein vermutet, das Ergebnis könnte eine Dreiviertelstunde eher feststehen als gedacht. Ein Grund ist die niedrige Wahlbeteiligung.

[image=12637]19.42 Uhr: 

Brandes sagt im Interview mit dem NDR, er sei natürlich enttäuscht. "Das Ergebnis ist nicht gut." Er werde aber seinen Überzeugungen treu bleiben. Markurth möchte sich von der Reporterin nicht zu inhaltlichen Aussagen zwingen lassen. "Ach, lassen Sie mich doch erstmal Luft schnappen. Ich bin froh, dass dieser sehr, sehr lange Wahlkampf vorbei ist." Aktuell liegt er bei 66,6 Prozent - ein Grund zur Beschwerde für den Kandidaten: "Viele Eintracht-Anhänger  hatten wohl auf 67 Prozent gehofft - aber man kann nicht alles haben."

19.34 Uhr:

Dort, wo beim ersten Wahlgang der Grüne Kandidat Holger Herlitschke stark war, liegt jetzt Markurth deutlich vorne. FDP-Wähler haben offenbar eher Brandes unterstützt - obwohl die Liberalen sich offiziell zu Markurth bekannt hatten.

19.30 Uhr: 

Ulrich Markurths Frau Susanne sagt, sie freue sich natürlich sehr für ihren Mann. Als Oberbürgermeister werde er zwar wohl noch mehr eingebunden als als Dezernent, "aber so viel wird sich wohl nicht verändern", sagt sie. "Das ist bei uns schon ganz gut eingespielt."

19.25 Uhr:

Hennig Brandes ist da und hat Markurth gratuliert. Auch für ihn gab es Applaus.

19.13: Uhr:

Das Licht geht aus. Kommentar eines Gastes: "Ab jetzt wird gespart!"
Hennig Brandes hat sich noch nicht sehen lassen.

[image=12623]19.10 Uhr:

Ulrich Markurth betritt den Saal. Langanhaltender Jubel und Applaus, Markurth wehrt ab. "Ist nicht schlecht gelaufen, was?", ruft einer, Markurth grinst.

19.07 Uhr:

71,9 Prozent der Wähler im Westlichen Ringgebiet haben sich für Markurth entschieden (einige wenige Wahllokale müssen aber ihre Ergebnisse noch nachliefern).

19.04 Uhr:

Dreiviertel der Briefwahlbezirke sind ausgezählt, Zeit für die nächste Hochrechnung:

66,4 Prozent für Markurth, 33,6 Prozent für Brandes

18.58 Uhr

In Bezirken, wo viele Familien mit Kindern leben, kommt Markurth nach aktuellem Stand auf über 70 Prozent der Stimmen. Dort, wo viele Menschen älter als 64 Jahre sind, kommt der SPD-Mann auf über 60 Prozent. Fast drei Viertel der Wähler in Bezirken mit hohem Migrantenanteil haben ihm ebenfalls ihre Stimme gegeben. Dort, wo der Migrantenanteil niedriger ist, etwa Zuckerberg oder Mascherode, kommt Brandes immerhin auf 35,9 Prozent.
Markurth scheint auch bei den Frauen gut anzukommen. In frauenreichenen Wahlbezirken erreicht er mehr als 70 Prozent.

18.56 Uhr

In den traditionellen SPD-Hochburgen hat Ulrich Markurth fast 80 Prozent der Stimmen erreicht. In den traditionellen CDU-Hochburgen kommt Brandes immerhin auf rund 40 Prozent.

18.55 Uhr

In der Schunteraue hat Markurth bisher das beste Ergebnis erzielt: 75,1 Prozent. Brandes liegt dort bei 24,9.

18.51 Uhr:

Die Wahlbeteiligung dürfte ziemlich niedrig sein dieses Mal. Das berichteten sowohl Klein als auch Wahlhelfer vor Ort.

18.50 Uhr:

Die dritte Hochrechnung umfasst jetzt auch die Briefwahl:

85 von 205 Wahlbezirke sind ausgezählt, davon 6 Briefwahlbezirke:

Markurth: 33,8 Prozent
Brandes: 66,2 Prozent

18.44 Uhr:

Der stellvertretende Wahlleiter Hermann Klein wagt die "vorsichtige Prognose", dass dieses Ergebnis auf den Wahlsieger hindeuten könnte.

18.42 Uhr

Die erste Hochrechnung ist schon auf dem Gang von der zweiten überholt worden. Hennig Brandes kommt danach auf 33,9 Prozent, Ulrich Markurth auf 66,1 Prozent. Im Ratssaal wird laut und lange applaudiert.


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