Bahnunglück bei Leiferde: Spezialkräfte pumpen Gas aus Wagons

Um das Gas aus den beschädigten Wagons abzupumpen, wurden Spezialkräfte angefordert, die diese Aufgabe in den kommenden Tagen übernehmen sollen.

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Das Gas aus den beschädigten Wagons muss nun abgepumpt werden.
Das Gas aus den beschädigten Wagons muss nun abgepumpt werden. | Foto: Feuerwehr der Samtgemeinde Meinersen

Leiferde. Am vergangenen Donnerstag kam es auf der Zugstrecke Hannover Berlin auf Höhe Leiferde zu einem Zusammenstoß zweier Güterzüge, bei dem ein Lokführer verletzt wurde. Seitdem versuchen Einsatzkräfte von Feuerwehr, THW, Polizei und Bahn die Unfallstelle zu räumen. Was sich angesichts der Fracht eines Zuges mehr als schwierig gestaltet. Der Güterzug war mit mehreren hundert Tonnen Propangas beladen.



Um das Gas aus den beschädigten Wagons abzupumpen, wurden Spezialkräfte angefordert, die diese Aufgabe in den kommenden Tagen übernehmen sollen. Zunächst mussten aber weitere Wagons von der Unfallstelle geräumt werden. Wie die Feuerwehr Gifhorn berichtet, sei dies am Freitag geschehen. Die noch 20 intakten Propangas-Waggons seien durch die Deutsche Bahn abtransportiert worden.

Feuerwehr unterstützt in Schichten


Die Feuerwehr Leiferde unterstütze dabei mittels hydraulischem Gerät, um zwei verkeilte Kesselwaggons voneinander zu trennen. Außerdem stellten die Kräfte aus Leiferde tagsüber den Brandschutz an der Einsatzstelle sicher. Für die Nacht kam eine Ablöse der Dalldorfer Feuerwehr. Am Samstag übernahmen Kräfte der Feuerwehr Hillerse die Sicherstellung des Brandschutzes. In der Nacht zum heutigen Sonntag hat die Ortsfeuerwehr Päse diese Aufgabe übernommen. Der Brandschutz wird bis auf weiteres rund um die Uhr durch Feuerwehrkräfte an der Einsatzstelle sichergestellt.


Neben der Feuerwehr sind auch Kräfte des Technischen Hilfswerks (THW) aus Gifhorn im Einsatz, um Strom und Beleuchtung an der Einsatzstelle aufzubauen. Am Samstag war außerdem die Drohnengruppe der Kreisfeuerwehr Gifhorn am Samstag erneut im Einsatz, um aktuelle Luftaufnahmen vom Einsatzort zu machen. Die Schnell-Einsatz-Gruppe des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) verpflegt die Einsatzkräfte in einem an der Einsatzstelle errichtetem Wärmezelt mit Essen und Getränken. Außerdem sicherte sie die eingesetzten Kräfte mit einem Rettungswagen ab.

Wege mussten befestigt werden


Durch die Baugruppe der Deutschen Bahn wurde im Laufe des Samstags ein Waldweg zum Einsatzort, abgehend von der Kreisstraße 46, mit insgesamt 500 Tonnen Schotter aufgefüllt und verfestigt. Gegen Mittag sind Spezialisten der TUIS (Transport-Unfall-Informations-Hilfeleistungs-System)-Einheit von den Werkfeuerwehren der BASF Ludwigshafen und dem Chempark Dormagen mit speziellen Pumpen und Zusatzmaterial in Dalldorf eingetroffen. Diese sollten im Laufe des Samstagabend ihr Material über den befestigten Weg an die Einsatzstelle bringen, um mit dem Abpumpen am ersten der vier verunfallten Propangas-Waggons beginnen.

Gas wird umgepumpt


Das Propangas wird in zwei durch die Deutsche Bahn bereitgestellte Kesselwaggons umgepumpt. Aus technischen Gründen können nur rund 50 Prozent des Inhalts der Waggons abgepumpt werden. Wie mit dem restlichen Inhalt verfahren wird, stimmen die TUIS-Experten in den kommenden Tagen mit dem Notfallmanagement der Deutschen Bahn ab. Voraussichtlich wird der restliche Inhalt durch die anwesende Werkfeuerwehr kontrolliert abgefackelt. Unterstützt werden die Werkfeuerwehren beim Transport ihres Materials an die Einsatzstelle durch Kräfte des THW aus Gifhorn und Braunschweig unter anderem durch einen Radlader. Ebenso unterstützt das THW bei der Versorgung mit Strom und Kraftstoff. Dank der vom THW errichteten Beleuchtung an der Einsatzstelle kann das Abpumpen auch über die Nachtstunden hinaus fortgesetzt werden.

Einsatzstelle großräumig abgesperrt


Es wurde ein Einsatzstab eingerichtet, welcher die Maßnahmen und Kräfte an der Einsatzstelle koordiniert. Dieser besteht aus Feuerwehrkräfte der Samtgemeindefeuerwehr, Führungskräften der anderen beteiligten Hilfsorganisationen, Fachberatern und dem Notfallmanagement der Deutschen Bahn. Die Einsatzstelle ist für die Abpumparbeiten aus Sicherheitsgründen nochmals weiträumiger abgesperrt worden und wird rund um die Uhr durch zwei Streifen der Bundespolizei abgesichert.


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