Hans-Josef Fell referierte zum Thema „Energiewende"


Lutz Seifert, Hilmar Nagel, Hans-Josef Fell, Heiko Hilmer und Alexander Heidebroek bei der Informationsveranstaltung. Foto: Privat
Lutz Seifert, Hilmar Nagel, Hans-Josef Fell, Heiko Hilmer und Alexander Heidebroek bei der Informationsveranstaltung. Foto: Privat | Foto: Privat



Wolfenbüttel. Der Kreisverband und die Ortsverbände Wolfenbüttel und Elm – Asse – Fallstein von BÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN hatten zur Podiumsdiskussion eingeladen. Die Veranstaltung in der Lindenhalle stand unter dem Motto „Energiewende im Landkreis Wolfenbüttel unter Berücksichtigung der Bundespolitik – Was ist möglich?“.

Hans-Josef Fell, der Vater des Erneuerbaren Energien Gesetzes (EEG), welches im Jahre 2000 politisch gegen viele Widerstände durchgesetzt und verabschiedet wurde, hielt einen einführenden Vortrag zur Energiewende. An der anschließenden Podiumsdiskussion nahm neben Hans-Josef Fell, Heiko Hilmer, der 1. Vorsitzende des gemeinnützigen Vereins Regionalen Energie- und KlimaschutzAgentur und der Geschäftsführer der Landwind- Gruppe, Alexander Heidebroek, teil. Leider war es keinem der Netzbetreiber im Landkreis Wolfenbüttel möglich an diesem Abend an der Podiumsdiskussion teilzunehmen. Der Präsident der Energy Watch Group, Hans-Josef Fell, zeigte auf der gut besuchten Veranstaltung auf, welche rasante Entwicklung die erneuerbaren Energien bis 2012 genommen haben. Die dann erfolgten Änderungen am EEG führten dazu, dass der Ausbau von Biogasanlagen und Photovoltaik stark zurück ging. Mit den Änderungen des EEG in diesem Jahr wird auch der Zubau von Windenergieanlagen an Land zurückgehen. So sind die Ziele aus dem Klimavertrag von Paris nicht erreichbar, sagte Hans-Josef Fell. Der Klimawandel soll nach dem Klimavertrag von Paris auf weit unter 2̊ C begrenzt und Anstrengungen sollen unternommen werden, ihn auf 1,5̊ C zu begrenzen. Hans-Josef Fell stellte klar fest, dass die Kohlendioxidkonzentration in der Atmosphäre bei einer gleichbleibenden Zunahme schon 2024 die Konzentration erreicht haben wird, die einer Erwärmung der Erde um 1,5̊ C entspricht. Dies zeigt, die Menschheit hat kaum noch Zeit dieses Ziel zu erreichen.

Besucher diskutierten mit


Die anschließende Podiumsdiskussion wurde von Hilmar Nagel und Lutz Seifert geleitet. Einig waren sich alle Podiumsmitglieder darin, dass ein Umstieg auf erneuerbare Energien unumgänglich ist um die Klimaerwärmung zu stoppen. Denn schon heute, bei einer Erderwärmung von ca. 1̊ C, sind die Folgen, wie z.B. Trockenheit, Starkregen, Stürme und Meeresspiegelanstieg dramatisch. Fell wies darauf hin, dass durch die Deckelung des Zubaus von Photovoltaik- Windkraft- und Biogasanlagen der Atomausstieg in Gefahr ist. Durch die Abschaltung der Atomkraftwerke entsteht eine Versorgungslücke. Die erneuerbaren Energien sind durch die Ausbaubegrenzung nicht in der Lage diese zu decken. Dies kann zu einer erneuten Laufzeitverlängerungsdiskussion für Atomkraftwerke führen.
Lutz Seifert regte die Anwesenden an auf dem Nachhauseweg darüber nachzudenken ob es nicht sinnvoll wäre die Gelder des Zukunftsfonds Asse für die Umstellung auf erneuerbare Energien einzusetzen. Der Landkreis Wolfenbüttel leidet durch den Atommüll in der Asse und den Klimawandel doppelt unter den Folgen der konventionellen Energiewirtschaft.


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