Wolfenbüttel: DRK-Kreisverband bereitet Hochwasser-Einsatz vor


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Das DRK Wolfenbüttel steht Gewehr bei Fuß: Die Hilfe aus dem Landkreis Wolfenbüttel für das vom Elbe-Hochwasser bedrohte Land bei Lüchow ist einsatzbereit. Heute wurde der DRK-Kreisbereitschaftsleiter Heiner Schumacher zum Landkreis einbestellt. "Es geht darum, ob der Einsatzzug des DRK-Kreisverbandes Wolfenbüttel die Verpflegung der eingesetzten Helfer sicherstellen könnte - wie schon 2006 als Teileinheiten des Einsatzzuges in Dannenberg im Einsatz waren."

Im Moment gilt noch die Vorwarnung. Während im Landkreis Lüchow-Dannenberg schon Katastrophenalarm gegeben wurde, rechnen die Rettungskräfte am Sonntag mit Alarmstufe vier. Der höchste Pegelstand soll Mitte nächster Woche erreicht werden. Die ehrenamtlichen Helfer der Kreisbereitschaft sitzen also auf gepackten Koffern. "Wir haben am Donnerstag die Alarmwarnung bekommen", sagt Dirk Jürges, Leiter der Schnellen Einsatzgruppe (SEG) und Zugführer des DRK-Katastrophenschutzes. Die nächsten beiden Eskalationsstufen (Voralarm, Alarm) könnten binnen weniger Stunden eintreffen. Und so bereitete seine Kerntruppe schon mal alles vor rund um die Fahrzeughalle Am Exer.

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Manuel Maushake überprüft Lebensmittel und Einrichtung am Exer, wo im Solferino ein Lager für den Katastrophenschutz existiert. ( Foto: DRK)



Zum Beispiel Manuel Maushake. Der 26-Jährige kam 2006 zum DRK - und musste prompt zum ersten Hochwasser-Einsatz ausrücken. "Auch damals haben wir die Rettungskräfte von Feuerwehr, THW und DRK mit Speisen versorgt.

Jürges erzählt, dass es am Exer ein Materiallager mit Lebensmitteln gibt. "Daraus können wir 500 Personen mit zwei warmen Mahlzeiten versorgen." Vorbildlich: "Wir haben auch Kooperationen beispielsweise mit der Metro und den Wolfenbütteler Bäckern, wo wir Brot und Brötchen abholen können - auch außerhalb der Öffnungszeiten."

Mit auf die Reise machen sich auch Feldbetten und Schlafsäcke, die am Exer von Karin Boes verladen wurden. Sie dienen in erster Linie unseren eigenen Kräften", sagt die 37-jährige Ehrenamtliche. Koordiniert wird die Hilfe in der fahrbaren Leitstelle von Jürges und Nina Schwitzky. [image=5e17656d785549ede64cec97]

Die DRK-Lastwagen werden gefahren unter anderem von Thomas Walter. Der 52-Jährige arbeitet sonst als Kraftfahrer bei der Spedition Ackmann-Lörcher. "Mein Chef hat mir sofort freigegeben, als er von der Notlage hörte", berichtet er. Solche Freistellung sei nicht selbstverständlich, lobt Jürges. "Zwar bekommen die Arbeitgeber im Katastrophenfall einen Lohnausgleich, aber es bremst das Unternehmen natürlich schon." Das bestätigt Walter: "Bei uns sind schon mehrere Kollegen für Feuerwehr und THW freigestellt. Super, dass unser Chef trotzdem weiter hilft."

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Dirk Jürges und Nina Schwitzky überpüfen vor der Abfahrt die technische Einrichtung der rollenden DRK-Einsatzleitung. ( Foto: DRK)



Bereits 2006 waren die Wolfenbütteler Rotkreuzler in Dannenberg im Einsatz. Dort richteten sie Notunterkünfte für die Helfer her und bereiteten Verpflegung in ihrem Feldkochherd zu. Doch es geht nicht nur um die aktuelle Hilfe. „Wir müssen jetzt schon an die Zeit nach der Flut denken", sagt Dirk Kamm, Leiter des DRK-Katastrophenmanagements. "Wir werden Hunderte von Trockengeräten brauchen, um die Häuser wieder bewohnbar zu machen. Und wir brauchen Mittel, um Menschen zu helfen, die ihr Hab und Gut oder sogar ihre Existenzgrundlage verloren haben. Hierfür sind wir auf Spenden angewiesen.“

Für Geldspenden hat das DRK-Generalsekretariat ein spezielles Konto eingerichtet: Spendenkonto: 41 41 41, Bank für Sozialwirtschaft, BLZ: 370 205 00, Stichwort: Hochwasser. Online-Spende: www.drk.de/onlinespende. Von Sachspenden bittet das DRK jedoch abzusehen. Für deren Sichtung, Sortierung, Lagerung, Reinigung und den Transport hat das DRK keine Kapazitäten. Die aktive Hilfe steht im Vordergrund.

Auch Blutspenden sind jetzt mehr denn je gefragt. „Allein in der ersten Juniwoche ist durch die hochwasserbedingten Ausfälle ein Rückgang des Blutspendeaufkommens in der Größenordnung von rund 1000 Blutspenden zu erwarten“, sagt Nico Feldmann, Leiter der Blutspendeorganisation für Sachsen-Anhalt und Thüringen beim DRK-Blutspendedienst NSTOB. „Für die Versorgung der Patienten mit aus Blutspenden hergestellten Blutpräparaten werden in den medizinischen Einrichtungen in Sachsen-Anhalt und Thüringen täglich 900 Blutspenden benötigt, deshalb versuchen wir, kurzfristig alternative Termine auf die Beine zu stellen.“

Je länger die prekäre Lage in den Hochwassergebieten anhält, umso größer sind auch die Ausfälle beim Blutspendeaufkommen. Allein mit zusätzlichen Alternativterminen in Sachsen-Anhalt und Thüringen lassen sich die Ausfälle nicht auffangen. Das Versorgungsgebiet des DRK-Blutspendedienst NSTOB erstreckt sich aber auch auf die Bundesländer Niedersachsen und Bremen, wo derzeit noch keine hochwasserbedingten Terminausfälle zu verzeichnen sind.

Der DRK-Blutspendedienst appelliert deshalb mit hoher Dringlichkeit an alle gesunden Bürger ab 18 Jahren in Niedersachsen und Bremen, in den kommenden Tagen die angebotenen Blutspendetermine des DRK in den nicht vom Hochwasser bedrohten Gebieten wahrzunehmen und mit ihrer Blutspende die Versorgung von Patienten während der angespannten Lage in Thüringen und Sachsen-Anhalt abzusichern.

Die nächsten Blutspende-Termine in Wolfenbüttel sind am Mittwoch, 12. Juni, von 16 bis 19.30 Uhr im Feuerwehrgerätehaus in Cramme, Nordstraße 4, sowie am Freitag, 14. Juni, von 15 bis 19.30 im Feuerwehrgerätehaus in Haverlah-Steinlah, Alte Heerstraße, und am Mittwoch, 19. Juni, von 16 bis 19.30 Uhr in der Grundschule in Fümmelse, Fümmelser Straße 65.


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