Wolfenbüttel: Keine Mehrheit mehr für schwarz-gelb im Niedersächsischen Landtag - Grund zum Feiern gab es dennoch

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Der erhoffte Sieg auf Landesebene ist für schwarz-gelb ausgeblieben. Fortan wird rot-grün in Hannover regieren. Mit nur einem Mandat weniger musste sich die CDU geschlagen geben. Grund zum Feiern gab es in der Wolfenbütteler Kommisse dennoch. Mit 41,5 Prozent wurde Frank Oesterhelweg als Direktkandidat in den Niedersächsischen Landtag gewählt.

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Zahlreiche Glückwünsche an Frank Oesterhelweg zum Direktmandat. Foto: Anke Donner



Um kurz nach 20.30 Uhr steht das Ergebnis fest. Frank Oesterhelweg zieht mit 41,5 Prozent in den niedersächsischen Landtag ein. Der erste Gratulant ist Bürgermeister Thomas Pink. Das Stadtoberhaupt übermittelt beste Glückwünsche und hält eine rührende Ansprache auf Frank Oesterhelweg. Dieser steht, gemeinsam mit seiner Frau Elke, zwischen seinen vielen Unterstützern und ist ergriffen von seinem Sieg, der Atmosphäre und der Rede des Bürgermeisters. Oesterhelweg nimmt Blumen und Gratulationen entgegen und betritt dann das Pult, um sich bei seinen Wählen und seinem Wahlkreisteam zu bedanken. Sein Abschlusssatz klingt im Nachhinein wie ein böses Omen. "Eine Stimme mehr ist Macht, eine Stimme weniger ist Ohnmacht," zitiert er Herbert Wehner (ehem. Vorsitzender der SPD-Bundestagfraktion). Wie wahr dieser Satz ist, wird sich zu späterer Stunde noch rausstellen.

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Auch Landrat Jörg Röhmann kam zum Gratulieren Foto: Anke Donner



Doch erst einmal wurde gefeiert. Blumen werden überreicht und wer zum Gratulieren an den Landtagskadidaten herankommen wollte, brauchte Geduld. Auf der großen Leinwand werden Fotos des Abgeordneten gezeigt und immer wieder wird auf den vorläufigen Erfolg angestoßen. Inzwischen sind auch Mitglieder anderer Parteien zur Wahlparty in der Kommisse eingetroffen. Einfach mal die Lage und die Stimmung checken und natürlich zum Gratulieren. Unter ihnen auch Landrat Jörg Röhmann. Er übermittelt Glückwünsche zum Direktmandat und bringt Blumen mit. Viel Zeit hat er allerdings nicht, es warten noch andere Parties an diesem Abend auf seine Anwesenheit.


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Gratulieren sich gegenseitig zum Erfolg: Frank Oesterhelweg und Björn Försterling / Foto: Anke Donner



Björn Försterling erscheint gegen 22.00 Uhr bei der CDU-Party. Auch er hat allen Grund zum Feiern. Försterling schaffte über die Landesliste den Einzug in den niedersächsischen Landtag. Frank Oesterhelweg begrüßt den FDP-Landtagsabgeordneten herzlich. Am Telefon hatte er breites gratuliert, dies holt er nun auch persönlich nach. Im Foyer der Kommisse stehen die beiden lange Zeit und unterhalten sich über das vorläufige Ergebnis und über das, was an diesem Abend noch erhofft wird und was die Zukunft bringt. Zu diesem Zeitpunkt ahnt niemand, wie der Abend für die CDU ausgehen wird.

Die Stimmung ist ausgelassen und euphorisch. Ganz sicher und greifbar scheint der Sieg der CDU an diesem Abend auf Niedersachsenebene. Niemand glaubt, dass die SPD die Mehrheit im Landtag gewinnt, keiner denkt an einen möglichen Regierungswechsel.

Und doch soll es so kommen. Als am späten Abend die Ergebnisse bekannt werden, herrscht Fassungslosigkeit bei der CDU. Die SPD gewinnt mit nur einem Mandat die Wahl und wird fortan regieren. Neuer Ministerpräsident wird Stephan Weil.

Auf die telefonische Nachfrage unserer Redaktion antwortete Frank Oesterhelweg heute. "Natürlich hat das Ergebnis die Stimmung an diesem, bis dahin so erfolgreichen, Abend getrübt. Wir hatten dieses Ergebnis nicht erwartet."

Was nun, Herr Oesterhelweg? Macht, oder Ohnmacht? "Ganz klar, keine Ohnmacht. Das Ergebnis regt doch unseren Kämpfergeist an," versichert er.

Um 23.30 Uhr endet nach Oesterhelwegs Aussage die Party in der Kommisse. Der Tag ist aber noch lange nicht vorbei. Bis tief in die Nacht sitzt der Abgeordnete noch vor dem Fernseher und dem Internet, verfolgt die Berichte, beantwortet Emails und lässt die Ereignisse Revue passieren...


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