Digitalisierung der Schulen: Medienentwicklungsplan vorgestellt

Die Planung soll helfen, um die Bildung im Kontext der Digitalisierung gezielt weiterzuentwickeln.

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Symbolfoto. | Foto: Pixabay

Goslar. So verheerend sie gewesen ist, die Corona-Pandemie gelte als bislang effektivster Beschleuniger, wenn es um die Digitalisierung in Schulen geht. Viele gingen in ihrer Beurteilung sogar soweit, dass Corona den endgültigen Beweis angetreten habe, dass Bildung und Digitalisierung Hand in Hand gehen müssen, um bestmögliche schulische Bildung zu ermöglichen - so teilt der Landkreis Goslar mit.



Mit der Digitalisierung der weiterführenden Schulen im Kreisgebiet befasste sich am Mittwoch vergangener Woche auch der Ausschuss für Bildung, Kultur und Sport. Auf der Tagesordnung stand die Vorstellung des Medienentwicklungsplanes, konzipiert von der „ifib consult GmbH“ aus Bremen.

Die Verantwortlichen Dr. Anja Zeising und Lea Telle waren extra aus Bremen angereist um den Mitgliedern des Ausschusses, die in der Mensa der Schule am Harly unter dem Vorsitz von Christiane Raczek zusammenkamen, die Ergebnisse ihrer Arbeit zu präsentieren.

Darum geht es in der Planung


Der Medienentwicklungsplanung liegt die Strategie „Bildung in der digitalen Welt“ der Kultusministerkonferenz (KMK) der Länder zugrunde. Mit der so genannten KMK-Strategie haben die Landesbildungsminister ein Handlungskonzept und Zielvorstellungen entworfen, um die Bildung im Kontext der Digitalisierung weiterzuentwickeln. Dem Landkreis als Träger der weiterführenden Schulen kommt dabei die Weiterentwicklung der IT-Infrastruktur zu.

Der Medienentwicklungsplan zeigt auf, was in den nächsten fünf Jahren (2023 bis 2027) prioritär in den Schulen realisiert werden soll und welche Kosten auf die Verwaltung zukommen. Insgesamt ist von mehr als zehn Millionen Euro die Rede, wobei einige Investitionen bereits getätigt wurden.

Daher unterstrichen Zeisig und Telle auch mehrfach, dass der Landkreis bei der digitalen Ausstattung seiner Schulen bereits wichtige Punkte umgesetzt habe, so beispielsweise bei den Serversystemen und der Präsentationstechnik.

Einheitliche Maßnahmen notwendig


Erste Kreisrätin Regine Breyther mahnte zum einen, dass bei allen Ausgaben die Haushaltssituation im Blick zu behalten ist und sprach zum anderen von einem Prozess „intensiver Diskussionen“ mit den Schulen, in den nun eingetreten werden müsse. „Wenn wir als Verwaltung mehr Service, beispielsweise im Bereich der Gerätewartung anbieten, funktioniert dies nur über eine Vereinheitlichung der Ausstattung. Dies muss mit den Schulen, die zum Teil individuelle Lösungen anstreben, diskutiert werden“, so Erste Kreisrätin Breyther.

Unter den Ausschussmitgliedern herrschte große Einigkeit, dass Investitionen in die Bildungschancen des Nachwuchses stets Priorität genießen sollten.

Christian Friedrich, Fachdienstleiter für den Bereich Schulorganisation, konnte auch etwas zur finanziellen Situation berichten und erklärte, dass im Haushalt schon ganz viel für die Digitalisierung enthalten sei. Nicht ganz ohne Stolz blickte er dabei auf die Ausschöpfung der Mittel aus dem „Digitalpakt Schule“. Insgesamt standen 4,9 Millionen Euro zur Verfügung, die inzwischen vollständig abgerufen wurden. Mit dem Geld konnten bereits zahlreiche Investitionen angestoßen werden. So unter anderem die Anschaffung von IT-Hardware oder Präsentationstechnik.

Die Vorbereitungen starten


Die Verwaltung wird nun eine Vorlage erarbeiten, die konkret festlegt welche Punkte aus dem Medienentwicklungsplan umgesetzt werden sollen.
Eine wichtige Rolle bei der Digitalisierung der Schulen spielt weiter die Verbesserung der Internetverbindungen. Christian Friedrich führte dazu aus, dass der Breitbandausbau an den Schulen im Kreisgebiet voranschreitet. In den kommenden zwei Jahren sollen insgesamt 54 Schulstandorte an das schnelle Glasfasernetz der Telekom angeschlossen werden. Die notwendigen Verträge wurden bereits unterschrieben. „Aktuell arbeiten wir an einer Liste, an welchen Schulen mit dem Ausbau begonnen wird. Schon jetzt kann ich sagen, dass wir nicht nach dem Alphabet vorgehen“, erklärte Friedrich im Ausschuss.

Weitere Maßnahmen


Einstimmig fiel schließlich das Votum für den Um- und Ausbau des Kreismedienzentrums in den Räumlichkeiten der Berufsbildenden Schulen Goslar-Baßgeige aus. Insgesamt sollen dort in die Sanierung des Daches sowie die Schaffung weiterer Büroflächen rund eine Millionen Euro fließen. Die Arbeiten sollen in den Sommerferien erfolgen.

Ferner informierte die Verwaltung über die Aktivitäten im Rahmen des „Übergangsmanagements Schule – Beruf“ und die Sprachgrundkurse für Kinder und Jugendliche aus der Ukraine im abgelaufenen Jahr.


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