Region. Insgesamt ereigneten sich 2021 1.868 Verkehrsunfälle auf Autobahnen der Region, wie aus der Verkehrsunfallstatistik des Autobahnpolizeikommissariats Braunschweig hervorgeht. Damit ist ein Anstieg zum Vorjahr zu vermelden, aber die Zahlen bleiben unter denen von vor der Pandemie. Zudem ist die Anzahl der Personenschäden stark rückläufig.
Zirka die Hälfte (910) aller Verkehrsunfälle ereignete sich auf der A2. Etwa ein Viertel (489) auf der A39. Der verbliebene Anteil ereignete sich auf der A36 (237), der A391 (160), der A392 (62) und der A369 (10). Nachdem die Pandemie die Verkehrsunfallzahlen im Jahr 2020 (1.724) stark zurückgehen ließen, stiegen sie obschon anhaltender Einschränkungen im vergangenen Jahr wieder analog zur gesteigerten Mobilität an. Im Hinblick auf die vorherigen Jahre (2018: 2.165/ 2019: 2.233) gehen die Zahlen jedoch zurück.
Unfallursachen und Beteiligte
Bei den insgesamt 1.868 Verkehrsunfällen war in 495 Fällen ein Hindernis auf der Fahrbahn die Hauptunfallursache. Diese können im Weiteren unterteilt werden in "Wildunfälle" (304) und "sonstige Hindernisse" (191). Bei 224 Verkehrsunfällen begingen Beteiligte Unfallflucht. Von diesen Straftaten konnten 96 aufgeklärt werden. Von den 910 Verkehrsunfällen auf der A2 waren 482 mit LKW-Beteiligung. Bei 394 davon waren LKW-Fahrer die Verursacher.
In 295 Fällen führte nicht angepasste Geschwindigkeit zum Unfall. Viele dieser Unfälle ereigneten sich während des Wintereinbruchs im Frühjahr. In 282 Fällen war eine Unterschreitung des erforderlichen Sicherheitsabstandes Hauptunfallursache. 155-mal beeinflusste mangelhafte Ladungssicherung die Fahrdynamik so negativ, dass es zu Unfällen kam.
Des Weiteren wurden neun Unfälle durch die Beeinflussung von Betäubungsmitteln und 24 durch Alkohol verursacht. Im gleichen Zeitraum wurden 78 folgenlose Fahrten unter Alkoholeinfluss und 93 unter dem Einfluss von Betäubungsmitteln festgestellt. Manche Fahrer waren zudem gleichzeitig sowohl alkoholisiert und auf Drogen unterwegs.
Vier Fahrer starben auf den Autobahnen der Region
2021 wurden 210 Unfälle mit Personenschäden verzeichnet. Dabei wurden 339 Personen verletzt, davon 276 leicht, 59 schwer und vier Personen tödlich. Am 27. Mai verstarb der Fahrer eines Sattelkraftfahrzeugs als Verursacher eines Auffahrunfalls auf der A2 im Bereich Helmstedt. Am 5. Juni verstarb ein Motorradfahrer auf der A39, welcher mit seinem Motorrad auf dem Seitenstreifen stehend unter einer Brücke Schutz vor einem Unwetter suchte, als er von einem ins Schleudern geratenen PKW erfasst wurde.
Am 26. September verstarb ein Fußgänger auf A2, als er verbotenerweise versuchte, die Fahrbahnen beider Fahrtrichtungen zu überqueren und dabei von einem Auto erfasst wurde. Am 12. Dezember verstarb ein Fußgänger auf der A2, welcher nach einem vorangegangenen Streit aus einem Auto stieg und dabei von einem folgenden Wagen erfasst wurde. Des Weiteren waren zwei Suizide zu verzeichnen, welche nicht in die Verkehrsunfallstatistik einfließen.
Die Anzahl der Personenschäden folgt nicht analog dem Gesamtverkehrsunfallaufkommen und konnte weiter gesenkt werden. So ist im Vergleich zum Jahr 2018 ein Rückgang der Verkehrsunfälle von zirka 13,72 Prozent zu verzeichnen. Die Personenschäden waren sogar noch stärker rückläufig. So waren im Jahr 2021 zirka 23,12 Prozent weniger Leichtverletzte (2018: 359), zirka 37,89 Prozent weniger Schwerverletzte (2018: 95) und 63,64 Prozent weniger Getötete (2018: 11) zu beklagen.
Ablenkung soll besser dokumentiert werden
2022 wird ein Kamerasystem an einem größeren Zivilfahrzeug neu etabliert. Hiermit sollen Ablenkungsverstöße beweissichernd dokumentiert und auch den Betroffenen direkt vor Augen geführt werden. So sollen das Entdeckungsrisiko und der Kontrolldruck zur Minimierung des Verkehrsunfallursachen-Dunkelfeldes erhöht werden. Die deutliche Erhöhung des Bußgeldes hatte keinen spürbaren Effekt. 2021 wurden 714 sogenannte "Handyverstöße" zur Anzeige gebracht, davon 303 durch LKW-Fahrer.
Insgesamt wurden 4.133 Verfahren wegen Überschreitung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit (davon 714 im Bereich eines Fahrverbotes) und 3.165 Verfahren wegen Unterschreitung des Sicherheitsabstandes (davon 166 im Bereich eines Fahrverbotes) eingeleitet. Die Abstandsunterschreitungen wurden 1.856-mal von LKW-Fahrern begangen. Bei der Überwachung des gewerblichen Schwerlastverkehrs wurden 1.598 Fahrzeuge aus 26 Nationen kontrolliert und 922 Verstöße festgestellt. Es wurden über 200.000 Euro an Sicherheitsleistungen von ausländischen Kraftfahrern gefordert.
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