Rat beschließt Resolution zur Sicherung des ALSTOM Standorts


Der Rat hat die Resolution einstimmig beschlossen. Archivfoto: regionalHeute.de
Der Rat hat die Resolution einstimmig beschlossen. Archivfoto: regionalHeute.de | Foto: Alexander Panknin

Salzgitter. Der Rat der Stadt hat in seiner Sitzung am heutigen Mittwoch einstimmig eine Resolution verabschiedet, in der Rat und Oberbürgermeister ausdrücklich die Sicherung von Standort und Beschäftigung bei ALSTOM in Salzgitter fordern. Hierbei soll der Brennstoffzellenzug „Coradia iLint“ eine wichtige Rolle spielen.


Oberbürgermeister und Rat fordern ein Bekenntnis der Konzernleitung zur Sicherung von ALSTOM Salzgitter. Gleichzeitig wird die Politik aufgefordert, bessere Rahmenbedingungen für die Wettbewerbsfähigkeit des „grünen“ Wasserstoffs zu schaffen. Der Standort in Salzgitter solle weiterhin eine Vorreiterrolle als Hersteller von Wasserstoffzügen einnehmen, die Produktion der Brennstoffzellenzüge dauerhaft in Salzgitter verankert werden.

Die Resolution im Wortlaut:


Die ALSTOM Transport Deutschland GmbH ist in Deutschland einer der führenden Anbieter von Bahntechnik. Schwerpunkt ist die Herstellung von Schienenfahrzeugen für den Nahverkehr: U- und S-Bahnen, Straßenbahnen und Regionalzüge. Am Standort Salzgitter beschäftigt die ALSTOM Transport Deutschland GmbH in den Bereichen Fahrzeugproduktion, Drehgestellproduktion sowie Service & Wartung 2.200 Mitarbeiter, davon 300 Ingenieure. Von diesen wurde der innovative Brennstoffzellenzug „Coradia iLint“ in Salzgitter entwickelt und gebaut. ALSTOM präsentierte den Coradia iLint erstmalig auf der InnoTrans 2016 in Berlin.

Mit der Einführung dieses CO²-emissionsfreien Regionalzuges, der eine echte Alternative zum Dieselzug und Batteriezug darstellt, wurde ALSTOM weltweit der erste Schienenfahrzeughersteller, der einen Personenzug auf Wasserstoffbasis entwickelt hat. Im Jahr 2018 nahm der Coradia iLint den Fahrgastbetrieb in Deutschland auf. Der Einsatz des „Coradia iLint“ auf der Bahnstrecke Buxtehude-Bremerhaven-Cuxhaven hat gezeigt, dass dieser Zug den Ansprüchen von EVUs und Fahrgästen absolut entspricht und ein Umstieg auf eine emissionsarme bzw. -freie Technologie realisierbar ist. Grund genug, bundesweit weitere Brennstoffzellenzüge auf nicht elektrifizierten Strecken zum Einsatz zu bringen.

Globale Wende zu einem kohlenstoffarmen Transportsystem


Der Coradia iLint hat für den Standort Salzgitter, dessen Stabilisierung und Zukunftsfähigkeit eine große Bedeutung. Mit dem Ziel eine globale Wende hin zu einem kohlenstoffarmen Transportsystem zu schaffen, hat ALSTOM nachhaltige Mobilitätslösungen vorangetrieben. Der Coradia iLint ist ein perfektes Beispiel für ein Engagement, innovative und umweltfreundliche Lösungen zu entwickeln und zu liefern. Der Rat der Stadt Salzgitter und der Oberbürgermeister unterstützen daher Planungen des Schienenfahrzeugherstellers ALSTOM am Standort in Salzgitter weiterhin eine Voreiterrolle als Hersteller von Wasserstoffzügen einzunehmen. Kernbestandteil muss dabei die dauerhafte Verankerung der Produktion der Brennstoffzellenzüge am Standort Salzgitter sein. So werden durch die Rohbauproduktion am Standort Salzgitter auch die Zuliefererstrukturen in Niedersachsen gehalten und ausgebaut. Zudem verfolgt der Standort Salzgitter das Ziel, Leitwerk für innovative Fertigungstechnik zu werden. Dabei sollte auch die Entwicklung und Vermarktung einer Wasserstoffinfrastruktur Teil der Lösung sein.

Die Zusage des französischen Mutterkonzerns zu einem „Zukunftspakt-Salzgitter“, der den ALSTOM-Standort Salzgitter langfristig sichert und zu einem führenden Standort zur Fertigung von Wasserstoffzügen und der dazugehörigen Wasserstoffinfrastruktur entwickelt, wäre ein wichtiger Schritt. Es muss daher gemeinsame Anstrengungen der Regierungen und der Parlamente im Bund und den Ländern geben, die Rahmenbedingungen für die Wasserstofftechnologie so zu verändern, dass die Brennstoffzellenzüge auf dem Markt konkurrenzfähig sein können. Die Wettbewerbsfähigkeit des „grünen“ Wasserstoffs muss unter anderem über eine Steuer- und Umlagereform im Energiesektor gestärkt werden.

Unterstützung für IG-Metall und Betriebsrat


Der Oberbürgermeister und der Rat der Stadt Salzgitter sind überzeugt, dass der Standort Salzgitter für eine Serienfertigung von Wasserstoffzügen optimale Voraussetzungen bietet. Daher unterstützen der Oberbürgermeister und der Rat die Forderungen des ALSTOM-Betriebsrates und der IG-Metall Salzgitter und erwarten, dass die Konzernleitung zur Sicherung von ALSTOM Salzgitter eine zukunftsfähige Ausrichtung für den Standort Salzgitter beschließt, die damit auch die berufliche Zukunft vieler Menschen in Salzgitter und in der Region um Salzgitter sichert.

Der Rat und der Oberbürgermeister der Stadt Salzgitter bitten unsere regionalen Landtags- und Bundestagsabgeordneten und die Abgeordneten des Europaparlaments sowie die Niedersächsische Landesregierung ausdrücklich, diese Forderungen weiterhin zu unterstützen.

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