Wenn Patienten das Atmen neu lernen müssen

Am Helios Klinikum Salzgitter hilft Atmungstherapeutin Martina Warnecke dabei.

Martina Warnecke ist darauf spezialisiert, Menschen mit Atemwegs- und Lungenerkrankungen professionell zu versorgen, damit diese schneller in ihren Alltag zurückfinden.
Martina Warnecke ist darauf spezialisiert, Menschen mit Atemwegs- und Lungenerkrankungen professionell zu versorgen, damit diese schneller in ihren Alltag zurückfinden. | Foto: Helios Klinikum Salzgitter / Sabina Korkmaz

Salzgitter. Mit großer Sorgfalt und ihrer liebevollen Art kümmert sich Atmungstherapeutin Martina Warnecke im Helios Klinikum Salzgitter um Patienten nach Schlaganfällen, Herzinfarkt, Koma oder verschiedenen Lungenerkrankungen. Ihre Aufgabe: Ihnen wieder das Atmen beizubringen. Das berichtet das Klinikum in einer Pressemitteilung.



Die von ihr zu betreuenden Patienten wurden nach einer schweren Operation oder Trauma über längere Zeit künstlich beatmet und müssen deshalb anschließend von den Beatmungsgeräten entwöhnt werden und das eigenständige Atmen wieder neu erlernen.

Stück für Stück von der Maschine entwöhnen


Martina Warnecke ist darauf spezialisiert, Menschen mit Atemwegs- und Lungenerkrankungen professionell zu versorgen, damit diese schneller in ihren Alltag zurückfinden. Die Entwöhnung findet im hauseigenem Weaning-Zentrum statt. „Je länger eine Person künstlich beatmet wurde, desto schwächer ist ihre Atemmuskulatur. Meine Aufgabe ist es, die Patientinnen und Patienten Stück für Stück von der Maschine zu entwöhnen“, erklärt die Salzgitteranerin. Die 57-Jährige ist froh, dass „ihr Klinikum“ das Angebot um die Entwöhnungstherapie erweitert hat: „Es ist eine relativ neue Berufssparte und wird erst von wenigen Kliniken angeboten. Ich freue mich, durch meine Kenntnisse den Menschen helfen und ihnen ein bisschen Normalität zurückgeben zu können.“

Das Weaning-Zentrum am Helios Klinikum Salzgitter ist Bestandteil der Intensivstation und verfügt über zehn Beatmungsbetten. Sekretmanagement, Sauerstofftherapie, die Überwachung der Blutwerte: Martina Warnecke weiß, dass die Beatmungsentwöhnung bei jedem Patienten anders verläuft. Der Hauptgrund hierfür liegt an den unterschiedlichen Grund- und Begleiterkrankungen, die diese Patienten mitbringen.

Normaler Tag- und Nachtrhythmus


„Insbesondere bei der Beatmungsentwöhnung können diese sehr bedeutend sein und über den Behandlungserfolg entscheiden. Unser multiprofessionelles Behandlungskonzept rundet unsere Therapie ab. Durch einen normalen Tag- und Nachtrhythmus soll der Stress der Patienten auf ein Minimum reduziert werden, damit sie möglichst schnell mobilisiert und bald ins häusliche Umfeld zurückkehren können. An jedem Weaning-Platz können die Fachärzte und spezialisierten Pflegekräfte kontinuierlich die Echtzeitwerte der Beatmung des Patienten kontrollieren“, erläutert Dr. med. Ralph Tellkamp, Chefarzt der Klinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin und Schmerztherapie.

„In der Regel betreue ich überwiegend älteren Patienten, die nach dem Klinikaufenthalt weiter auf eine künstliche Beatmung über eine Kanüle im Hals angewiesen sind. Wir üben lange zusammen - Schritt für Schritt - damit eine gewisse Routine entsteht und der Patient sich auch zu Hause oder bei der weiteren Rehabilitation sicher fühlt. Das selbstständige Atmen gibt ihnen die Freiheit zurück. Das ist für den Genesungsprozess enorm wichtig“, berichtet die Atmungstherapeutin.


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