Feuerwehren Wolfenbüttel: Gut ausgebildet für den Ernstfall ***mit Foto-Galerie***

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Wolfenbüttel. Ihr Ausbildungstag in Ahlum begann für die Feuerwehrmänner Wolfenbüttels erst einmal mit einem ganz realen Einsatz. In Ahlum hatte eine Waschmaschine für ein Feuer gesorgt (WolfenbüttelHeute.de berichtete).


Nachdem das Feuer unter Kontrolle gebracht war, kehrten die Einsatzkräfte der Wolfenbütteler Ortsfeuerwehren in das Gerätehaus in Ahlum zurück und widmeten sich ihrer Ausbildung zum Thema “Technische Hilfeleistung - Patientengerechte Rettung aus einem LKW”.




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Kevin Sündermann, Thomas Sellmeier und Uwe Frobart besprechen die Einzelheiten der Übung. Foto:



Das Hauptaugenmerk dieser Übung liegt vor allem auf der Beschaffenheit eines Lastkraftwagens. “Bei einem LKW ist alles anders, als bei einem normalen PKW. Die Bauart ist anders, die Höhe und die Beschaffenheit des Fahrzeug muss bei der Bergung von verletzen Personen genau beachtet werden”, erklärt Stadt-Übungsleiter Uwe Frobart. Außerdem müssen die Einsatzkräfte das Fahrzeug und gegebenenfalls gefährliche Ladung anders sichern.

Um an einem Unfallort genau die richtigen Entscheidungen zu treffen und Menschenleben schnell zu retten, werden die 17 Teilnehmer der heutigen Ausbildung gezielt geschult. Die Ausbildung wird an diesem Tag in zwei Abschnitten durchgeführt. Allem voran steht die theoretische Ausbildung. Dort werden den Feuerwehrmännern Fahrzeugtypen, Geräte und Unfallsituationen gezeigt und der richtige Umgang mit den Werkzeugen erklärt.

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Uwe Frobart verschafft sich einen Überblick am Ablageplatz der Geräte. Foto:



Anschließend begann der praktische Teil in dem das Erlernte umgesetzt werden soll. Hilfe bekommen die Teilnehmer dabei von Kevin Sündermann und Thomas Sellmeier von der Firma “WeberRescue”. Die beiden Spezialisten erklären den Kameraden im praktischen Teil, wie man Personen aus einem LKW-Wrack sicher birgt und versorgt. Dabei wird ihnen der sachgemäße Umgang mit den schweren Geräten wie Spreizer, Schere und Stempel beigebracht.

“Wir stehen während der Übung mit Rat und Tat zur Seite und helfen, wo es nötig ist. Die Kameraden sollen aber in erster Linie selber Lösungen entwickeln und versuchen, dass Erlernte anzuwenden. Nur wo es wirklich klemmt greifen wir ein und geben Tipps. Und wir weisen darauf hin, dass es trotz Eile Richtlinien einzuhalten gilt”, erklärt Ausbilder Kevin Sündermann.

Für die Feuerwehrmänner ist diese Ausbildung ein weiterer, wichtiger Schritt in ihrer Arbeit. “Es ist wirklich sehr wichtig, dass wir auch im Umgang mit einem LKW Erfahrungen sammeln. Die Bergung aus einem PKW haben wir inzwischen gut drauf. Also ist jetzt die nächste Aufgabe, die Bergung aus einem LKW”, so Uwe Frobart, der die Übung initiiert hat.

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Mit schweren Geräten soll die Rückwand des LKW-Führerhauses geöffnet werden. Foto:



Für die Kameraden hieß es dann: anrücken mit schwerem Geschütz. An dem Simulations-LKW erprobten sie das Herausschneiden einer Person an einem Dummy. Sie lernten wie man mit Spreizer und Schere vorgeht und ein zusammengequetschtes Führerhaus auf dem schnellsten Weg öffnet. Begleitet und unterstützt wurden sie dabei von den beiden Ausbildern Sellmeier und Sündermann.

"Im Ernstfall haben wir 20 Minuten Zeit, um eine eingeklemmte und verletzte Person aus einem Fahrzeug zu befreien. Diese Minuten nennen wir 'Golden Hour of Shock'", erklärt Uwe Frobart. Insgesamt spricht man bei der "Golden Hour of Shock" von den ersten 60 Minuten die vom Unfall bis zum Eintreffen des Patienten in der Klinik vergehen dürfen. Für die Einsatzkräfte der Feuerwehr sind davon 20 Minuten ausschlaggebend. Binnen dieser 20 Minuten muss die Unfallstelle mit den Gerätschaften versorgt, das Fahrzeug geöffnet und der Verletze aus dem Wrack geborgen und abtransportiert werden, um ein Überleben zu sichern. Hier muss alles Hand in Hand gehen. "Bei einem schweren Unfall hat man nicht viel Zeit zum Nachdenken, da muss jeder Handgriff sitzen, jede Minute zählt", so Frobart.

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Kevin Sündermann erklärt die Beschaffenheit des Simulations-LKW´s. Foto:



Zum ersten Mal hat Uwe Frobart eine Ausbildung dieser besonderen Art angesetzt. "Es ist wichtig, dass die Kameraden auch solch eine Situation im Ernstfall im Griff haben. Deshalb machen wir diese Ausbildung und wollen so auch innerhalb der verschiedenen Wehren Schwerpunkte bei den Kräften setzten. Es ist gut, wenn einzelne Kameraden diese Ausbildung haben und so für bestimmte Fälle geschult sind", erklärt Uwe Frobart abschließend.

Mit dieser Ausbildung setzt der Übungsleiter ein weiters Zeichen in der Arbeit der Feuerwehren : Feuerwehren löschen nicht nur. Sie retten, bergen und schützen auch.




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