Region. Das Jahr endet bei den meisten Menschen mit einer feierlichen Runde zu Silvester. Man trifft sich mit Freunden oder der Familie und genießt die letzten Stunden des Jahres bis um Mitternacht dann die Raketen fliegen. Doch es lauern einige Gefahren bei den munteren Festivitäten: Fettexplosionen, zerfetzte Hände und unkontrollierte Brände: Wie man diese vermeidet und was im Notfall zu tun ist, darüber berichtet die Berufsfeuerwehr Braunschweig auf Anfrage von regionalHeute.de.
Besonders vor der unsachgemäßen Nutzung von Böllern und Silvester-Feuerwerk warnen Polizei und Rettungskräfte. Sogar das Gesundheitsministerium hat bereit an die Menschen appelliert. Doch wie kann man böse Unfälle am besten vermeiden? Die Feuerwehr gibt Tipps.
Bereits vor dem ersten Knall
Sicherheit fängt bereits beim Kauf von Feuerwerkskörpern an, erklärt die Berufsfeuerwehr Braunschweig. Dabei sei auf die verschiedenen Kennzeichnungen zu achten. Besonders wichtig sei hierbei das "CE"-Kennzeichen - dies gibt Aufschluss darüber, ob sich der Hersteller an die geltenden Vorgaben gehalten hat und das Produkt für den Markt zugelassen worden ist.
Schwerwiegende Unfälle entstehen überwiegend durch illegales Feuerwerk, beispielsweise keine Zulassung oder manipulierte Pyrotechnik. Aber auch im Umgang mit zugelassenen Böllern, Knallern und Raketen sollten die Sicherheitsbestimmungen strengstens beachtet werden. Die Gebrauchsanweisung sollte daher vor dem Abbrennen aufmerksam gelesen werden. Auch Altersbeschränkungen seien einzuhalten. Gerade Kinder können die Gefahren nicht richtig einschätzen und sich und andere so in Gefahr bringen, wenn sie mit gefährlichem Feuerwerk hantieren.
Was gibt es sonst zu beachten?
Ansonsten gilt: Pyrotechnik sollte nicht direkt am Körper und nie in der Nähe von Feuerzeugen und Streichhölzern aufbewahrt werden. Feuerwerk der Kategorie F2 (frei verkäuflich nur vom 29. bis 31. Dezember) ist nur im Freien abzubrennen. Dies mit gebührendem Abstand zu und nicht in Richtung von Mensch, Tier und Gebäuden. Hier sollte vor allem auch die kurze Brennzeit der Zündschnur realistisch eingeschätzt werden - nach dem Zünden sollte man sich unverzüglich vom Böller entfernen und Mitmenschen warnen. Verheerende Verletzungen drohen, wenn solche Sprengsätze bei der Explosion in der Hand gehalten werden - absichtlich oder unabsichtlich.
Blindgänger sind mit Wasser zu überschütten und in einem gewässerten Müllbeutel entsorgen. Regular abgebrannte Feuerwerkskörper sollten erst im erkalteten Zustand über den Restmüll entsorgt werden.
Aber auch wer selbst kein Feuerwerk nutzt, sollte aufpassen: Zum Jahreswechsel sollten alle Türen und Fenster geschlossen werden. So kann sich keine Pyrotechnik in die Innenräume verirren und dort Brände auslösen.
Fettbrände können gefährlich werden
Nicht nur das Feuerwerk um Mitternacht birgt Gefahren. Bereits bei der Silvesterparty sollte man aufmerksam sein. Sehr beliebt sind beispielsweise Fondues - egal ob mit Käse, Öl oder Fett. Werden diese zu heiß, kann sich ein Fettbrand entwickelt, der zu einer Explosion führen kann. Man sollte also stets wachsam sein und die richtigen Schritte ergreifen, wenn Flammen entstehen.
Solange der Fettbrand auf eine Pfanne, Topf oder Fonduegefäß begrenzt ist und die entstandene Flamme aufgrund ihrer Größe ein Abdecken mit einem passenden Deckel zulässt, ist die Gefahr noch beherrschbar, erklärt die Feuerwehr. Eine sehr große Gefahr gehe von einem Fettbrand aus, wenn es bereits zu einer Ausbreitung durch beispielsweise versehentliches Umkippen oder einen unsachgemäßen Löschversuch mit Wasser gekommen ist.
"Fettbrände dürfen ausschließlich mit einem geeigneten Fettbrand-Feuerlöscher, aber niemals mit Wasser gelöscht werden. Bei einem Löschversuch mit Wasser kommt es unweigerlich zur sogenannten Fettexplosion", so die Feuerwehr. Im Zweifel sollte umgehend die Feuerwehr gerufen werden.
Achtung: Alkohol
Auch beim Thema Alkohol sollte man aufpassen. Wie immer gilt hier ein verantwortungsvoller Umgang. Dies gilt insbesondere für den Straßenverkehr: Don´t Drink And Drive.
ADAC, Polizei und TÜV warnen zudem vor Restalkohol nach Silvester. Ab einem 0,5 Promille darf man kein Auto mehr fahren. Aber auch bei Werten von 0,3 bis 0,5 Promille drohen Konsequenzen, wenn es zu einem Unfall kommt. Als Faustregel gilt, dass ein gesunder Körper circa 0,1 Promille pro Stunde abbauen kann. Dabei können bereits vier Biere Werte um die 1,4 Promille ausmachen. Das hieße, es dauert rund 9 Stunden, bis man überhaupt erst wieder fahren darf. Genau bestimmen lässt sich dies aber ohne Messgeräte nicht, auch hängt es stark von Körperbau und Zustand ab - man sollte also lieber eine längere Pause einplanen und sich nicht gleich morgens wieder ins Auto setzen.
mehr News aus der Region