Region. Ein Rennpferd auf dem Golfplatz, ein orientierungsloser Schwan, Hunde auf Erkundungstour oder Schafe auf der Autobahnabfahrt - die tierischen Meldungen des vergangenen Jahres haben wieder einmal für einige Schmunzler gesorgt. Manchmal aber auch für ein erleichtertes Aufatmen. Immer aber haben sie gezeigt, dass die Kräfte von Polizei und Feuerwehr ein großes Herz für Tiere haben. Einige dieser tierischen Rettungsaktionen aus diesem Jahr haben wir mal zusammengestellt.
Die Einsatzbereitschaft von Polizei und Feuerwehr macht auch vor den kleinsten Lebewesen nicht Halt. Das stellen die Kräfte mehrmals im Jahr unter Beweis. Ist ein Tier in Not, rücken sie zu ihren tierischen Einsätzen aus und sorgen dafür, dass es den Zwei- und Vierbeinern geholfen wird. Notfalls werden sie auch zu ihrem eigenen Schutz in Gewahrsam genommen.
Entenkinder in Not
So geschehen vor einigen Monaten in Edemissen. Ein Mann hatte sich bei der Polizei gemeldet und berichtet, dass sich in seinem Garten einige elternlose Entenküken befinden.Trotz intensiver Suche, gemeinsam mit Beamten der Polizeistation Edemissen, konnte kein Muttertier gefunden werden. Die Polizei rückte an und suchte gemeinsam mit dem Gartenbesitzer nach der Entenmama. Als diese nicht gefunden wurde, nahmen die Beamten die Entenkinder kurzerhand mit auf die Wache. Später wurden sie an das NABU Artenschutzzentrum in Leiferde übergeben.
Auch die Ortsfeuerwehr Fallersleben musste im Mai ausrücken, um einige Entenküken aus ihrer misslichen Lage zu befreien. Die jungen Tiere waren in einen Abwasserschacht befallen und konnten sich nicht selber befreien. Mit vereinten Kräften wurden die zehn kleinen Entlein aus dem Schacht geholt und mit ihrer sichtlich aufgelösten Entenmamma zum Fallersleber Schlossteich gebracht.
Erst vor wenigen Tagen wurden die Kräfte der Feuerwehr Flechtorf zu einem Enteneinsatz an den "Karpfenteich" zwischen Flechtorf und Beienrode gerufen. Spaziergänger hatten gemeldet, dass sich zwei Enten ganz offenbar in einer Notlage befinden und laut schnatternd auf sich aufmerksam machen. Vor Ort erkannten die Einsatzkräfte, dass eine der Enten auf dem dünnen Eis festgefroren war. Mittels Steckleiter und eines Einreißhakens konnte die Ente vom Eis gelöst werden und sanft in einen nicht gefrorenen Bereich des Teiches geschoben werden. Dort wurde sie von ihrer Familie in Empfang genommen.
Ein Schäfer saß mit seinen Schafen zwischen den Schutzplanken einer Auffahrt fest. Foto: Polizei Braunschweig
Schafe auf der Autobahn
Für das größte Aufsehen sorgte wohl eine Meldung von der A39 vor einigen Wochen. Ein Schäfer wollte seine Schafe auf eine andere Weide bringen. Dazu mussten er und die gut die 100 Tiere die Auffahrt zur A39 passieren. Was der Schäfer nicht wusste: Die Autobahnauffahrt war zuvor mit neuen Schutzplanken versehen worden und der übliche Weg zu seiner Weide damit blockiert. Die Polizei musste daraufhin die Auffahrt sperren, um den Schäfer samt Herde auf die Weide zu bringen. Dass der Schäfer die Kosten für die Reinigung tragen muss, sorgte für Empörung unter den regionalHeute.de-Lesern.
Verirrter Schwan
Warum sich der Schwan im Sommer an der Lindener Straße in Wolfenbüttel aufgehalten hatte, wird wohl für immer sein Geheimnis bleiben. Er sorgte damit jedenfalls für einen Einsatz der Feuerwehr, nachdem eine Passantin gemeldet hatte, dass sich das Tier an der Straße rumtrieb. Nach einem kurzen Check, ob der Schwan verletzt ist, griffen die Einsatzkräfte beherzt zu und brachten das Tier zum nahegelegenen Stadtgraben. Dort konnte es dann wieder seiner Lieblingsbeschäftigung nachgehen - das Dahinschwimmen auf dem Teich.
Rennpferd auf Abwegen
Jedes Jahr findet in Bad Harzburg die Galopp-Rennwoche statt. Bei diesem tierischen Wettkampf messen sich Rennpferde in verschiedenen Disziplinen und bleiben dabei normalerweise auf dem ihnen vertrauten Terrain. Nicht aber ein Pferd mit der Startnummer 7. Das Tier unternahm lieber einen Ausflug zum nahegelegenen Golfclub und ließ sich dort den gepflegten Rasen schmecken. BIs die Ordnungshüter eintrafen und "Nummer 7" wieder in den Stall an der Rennbahn brachten.
Durstige Kühe
Etwa 300 durstige Kühe mussten die Feuerwehren Braunschweig und Rühme im Frühjahr mit Wasser versorgen. Ein Schaden an einer Hauptwasserleitung hatte unter anderem für den Ausfall der Trinkwasserversorgung gesorgt. Hier war schnelles Handeln erforderlich, denn die Tiere waren bereits in akute Gefahr geraten. Zur Versorgung der Tiere musste eine 1.000 Meter lange Schlauchleitung gelegt werden, um eine provisorische Wasserversorgung herzustellen. Die bereits nervös gewordenen Tiere wurden sichtlich entspannter, als das Wasser wieder floss.
Hunde auf Erkundungstour
Hoch hinaus ging es im August für eine Hündin in Goslar. Ob sie aus Selbstüberschätzung, Neugierde oder um frische Luft zu schnappen auf das Dach eines Mehrfamilienhauses kletterte, weiß man nicht. Sicher ist aber, dass Hündin Nera die Aufmerksamkeit an diesem Tag auf ihrer Seite hatte. Zum Glück zeigte sie sich den Rettungskräften gegenüber kooperativ und ließ sich mit ein paar Leckerlis in den Rettungskorb der Feuerwehr locken.
Hündin Nera musste von der Goslarer Feuerwehr aus einer misslichen Lage gerettet werden. Foto: Feuerwehr Goslar
Im März wurden die Kräfte der Ortsfeuerwehr Linden zu einem Einsatz in den Kapellenweg gerufen. Dort war ein Hund zwischen zwei Autos eingeklemmt. Wie der Hund in die missliche Lage kam, ist nicht bekannt. Die Einsatzkräfte brauchten jedoch nur wenige Minuten, um den Vierbeiner zu befreien.
Für einen Polizeieinsatz sorgten zwei Hunde, die in Vechelde einen kleinen Ausflug auf eigene Faust machten. Die Vierbeiner nutzten die Abwesenheit ihres Herrchens, um die unverschlossene Tür zu öffnen und auszubüxen. Der Spaziergang in der Nachbarschaft wurde beendet, nachdem Anwohner die zwei herrenlose Hunde gesehen und die Polizei gerufen haben. Die Polizisten fingen die Ausreißer ein und brachten sie nachhause.
Ausgebüxt war offenbar auch ein Hund in der Gemeinde Ilsede im September. Sein Ausflug endete jedoch vorübergehend im Tierheim. Eine Frau hatte sich bei der Polizei in Peine gemeldet und berichtet, dass in Oberg ein offenbar herrenloser Hund unterwegs ist. Die Polizisten konnten das zutrauliche Tier schnell einfangen. Da kein Halter aufzufinden war, wurde er ins Peiner Tierheim gebracht, wo er die folgende Nacht verbrachte. Am nächsten Morgen aber holten ihn seine Besitzer wieder ab.
mehr News aus der Region