Nach Zugunglück: ICE-Verkehr für Tage lahmgelegt

Das Zugunglück in Gifhorn wirkt sich auch auf den ICE-Fernverkehr zwischen Hannover und Berlin aus. Reisende müssen sich auf mehr als eine Stunde Fahrzeit einstellen.

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Die kollidierten Züge blockieren noch immer die Bahnstrecke.
Die kollidierten Züge blockieren noch immer die Bahnstrecke. | Foto: Alexander Panknin; FB Presse- & Öffentlichkeitsarbeit der SG Meinersen, Timm Bussmann

Region. Am gestrigen Donnerstag kam es zu einem verheerenden Zugunglück bei Leiferde im Landkreis Gifhorn. Noch immer liegen die beiden verunfallten Güterzüge auf den Gleisen und blockieren die Bahnstrecke. Zunächst hatte das Verkehrsunternehmen enno über Beeinträchtigungen bei der Fahrt von Lehrte nach Wolfsburg und RE30 geäußert. Auch die Deutsche Bahn (DB) meldete sich nun zu Wort. Der ICE-Verkehr wird über Tage lahmgelegt.



Wie die Deutsche Bahn mitteilte, kommt es voraussichtlich bis mindestens Sonntagabend zwischen Berlin und Hannover zu Verspätungen und Zugausfällen, da auch Oberleitungen beschädigt worden seien. Davon betroffen sind gleich zwei ICE- und zwei IC-Verbindungen. Wolfsburg wird mal wieder nicht direkt angefahren. Von Braunschweig gelangt man mit dem Schienenersatzverkehr nach Wolfsburg. "Bitte rechnen Sie in den noch verkehrenden Zügen mit einer hohen Auslastung!", heißt es seitens der DB.

Die ICE-Züge NRW - Hamm beziehungsweise Münster/Westf - Hannover - Berlin werden umgeleitet und verspäten sich um etwa 90 Minuten. Der Halt Wolfsburg entfällt. Ersatzweise halten die Züge in Stendal.

Die ICE-Züge Schweiz - Karlsruhe - Frankfurt(M) - Kassel - Berlin werden umgeleitet. Die Haltestelle Kassel-Wilhelmshöhe, Göttingen und Wolfsburg entfallen. Ersatzweise halten die Züge in Erfurt und Halle.

IC-Züge Ostseebad Binz - Berlin - Hannover - Dortmund - Köln fallen zwischen Wolfsburg Hbf und Köln Hbf aus.

Die IC-Züge Leipzig – Magdeburg – Hannover – Bremen – Emden – Norddeich Mole fallen zwischen Leipzig und Hannover aus.

Die IC-Züge Amsterdam - Osnabrück - Hannover - Berlin enden/beginnnen bereits in Hannover Hbf. Die Haltestelle in Wolfsburg, Stendal und Berlin entfallen.

Empfohlene Reisealternativen


Für eine reibungslosere Reise empfiehlt die DB diese alternativen Routen:

Zwischen Berlin und Wolfsburg werden die ICE-Züge mit Zusatzhalt in Stendal empfohlen. Zwischen Stendal und Wolfsburg verkehrt die RB-Linie 35 (Fahrzeit: circa 60 Minuten).

Zwischen Berlin und Göttingen sollten die ICE-Züge über Erfurt Hbf genutzt werden. Zwischen Erfurt und Göttingen verkehrt die RE-Linie 1 (Fahrzeit: circa 100 Minuten).

Zwischen Berlin und Kassel-Wilhelmshöhe bietet die Fernverkehrsverbindungen mit Umstieg in Eisenach oder Fulda eine Alternative.

Zwischen Hannover und Wolfsburg werden die IC-Züge bis Braunschweig Hbf empfohlen. Zwischen Braunschweig und Wolfsburg besteht ein Ersatzverkehr mit Bussen (Fahrzeit: circa 60 Minuten).

Bergung der Güterzüge


Am Donnerstagabend wurden die Räummaßnahmen vorerst unterbrochen. Am heutigen Freitag werden diese fortgesetzt, dann mit Unterstützung eines Spezialteams. Dies ist erforderlich, da die Waggons des eines Zuges mit hochentzündlichem Propangas gefüllt sind, welches eine hohe Explosionsgefahr aufweist.



Von der Bundespolizei wurde ein Gefahrenbereich eingerichtet, um die Bevölkerung zu schützen. Es bestehe zwar keine unmittelbare Gefahr für die Menschen in der Region, allerdings sei die Arbeit an der Unfallstelle nur unter Schutzausrüstung möglich, da das Gas gesundheitsschädlich ist.

Aktualisiert: Die Lage am Freitagnachmittag sieht nicht besser aus. Die Deutsche Bahn lässt die Aussichten auf eine baldige Behebung der Einschränkungen platzen - bis Ende November könnten noch Arbeiten notwendig sein.



Rückerstattungen


Alle Fahrgäste, die ihre für den Zeitraum 18. bis 27. November geplante Reise aufgrund der Zugkollision in Leiferde verschieben möchten, können ihr bereits gebuchtes Ticket für den Fernverkehr ab sofort bis einschließlich sieben Tage nach Störungsende flexibel nutzen. Sitzplatzreservierungen können kostenfrei storniert werden. Dies teilte die DB am Freitag mit.


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