Zugunglück Leiferde: Erkenntnisse zur Bodenbelastung - Weitere Verzögerung?

Die Unglücksstelle wurde untersucht. Die Arbeiten könnten allerdings eine neue Verzögerung bedeuten.

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Es kam tatsächlich zu einer Kontamination des Bodens.
Es kam tatsächlich zu einer Kontamination des Bodens. | Foto: Feuerwehr/ Carsten Schaffhauser; Pixabay

Gifhorn. Nach dem Zugunglück bei Leiferde konnten die Fahrzeuge nun von den Gleisen gehoben werden. Dabei war es allerdings am Montag zu einem weiteren Vorfall gekommen. Ein Leck in einer Lok deutete darauf hin, dass eine größere Menge Öl ausgelaufen und in den Boden gesickert sein könnte. Die hatte zunächst zu einem weiteren Einsatz für die Feuerwehr geführt, zusätzlich mussten weitere Untersuchungen des Bodens vorgenommen werden. Wie der Landkreis Gifhorn auf Anfrage von regionalHeute.de mitteilte, habe man nun ein vorläufiges Ergebnis.



Die Feuerwehren der Samtgemeinde Meinersen waren am Montag ausgerückt und hatten das Leck an der Lok genau in Augenschein genommen. Der angeforderte Gefahrgutzug hatte Auffangbehälter aufgestellt, um eine weitere Verunreinigung des Bodens zu verhindern. Dabei war aufgefallen, dass sich kaum noch Flüssigkeit in der Lok befand. Laut Angaben der Deutschen Bahn (DB) wurden dort bis zu 2.000 Liter Öl vermutet, die sich zum Unfallzeitpunkt an wahrscheinlich an Bord der Lok befanden. Die DB hatte am gestrigen Dienstag erklärt: "Nach dem Güterzugunfall ist aus der havarierten Lok biologisch abbaubares Hydrauliköl ausgelaufen. Der Boden wird während der Bergungsarbeiten von Gutachtern untersucht. Im Zuge der Reparaturarbeiten wird der Bereich weiträumig ausgegraben und fachgerecht entsorgt."

Dieses Gutachten liegt nun offensichtlich vor und der Landkreis Gifhorn konnte neue Erkenntnisse mitteilen.

So ist die Lage - Doch kein Öl?


Bei der ausgetretenen Flüssigkeit handele es sich formell nicht um Öl, sondern um eine dielektrische Flüssigkeit, erklärt der Landkreis. Diese Flüssigkeit werde grundsätzlich nicht als gefährlich eingestuft. Bestätigt habe sich allerdings die Menge der ausgetretenen Flüssigkeit: circa 2.000 Liter.

Trotzdem solle nun ein Bereich in der Größenordnung von circa 100 Quadratmetern um die Schadensstelle bis auf den Grundwasserhorizont ausgebaggert werden. Von diesen Arbeiten werde auch der Gleiskörper der Bahnstrecke betroffen sein. Das anfallende Bodenmaterial soll anschließend ordnungsgemäß entsorgt werden. Die Arbeiten würden auch gutachterlich begleitet werden. Träger sei hier die DB Netz.

Der Unglücksort befindet sich im Wasserschutzgebiet des Wasserwerkes Ettenbüttel, nachhaltige Auswirkungen auf die Umwelt werden allerdings nicht erwartet. Der Landkreis hierzu: "Die untere Wasserbehörde des Landkreises geht davon aus, dass der Schaden umfänglich saniert wird und somit auch kein nachhaltiger Umweltschaden entsteht."

Verzögerung der Arbeiten


Ungeklärt sei noch, wann mit den Sanierungsarbeiten begonnen werden kann, zunächst müssten die havarierte Lok, aber auch noch weitere Trümmerteile aus dem Unglücksbereich entfernt werden. Wann diese Vorarbeiten für die Sanierungsmaßnahme abgeschlossen werden können, bliebe im Zuge der Bergungsarbeiten noch abzuwarten. So der Landkreis.

Aktualisiert: Das sagt die Deutsche Bahn


Kurze Zeit nach Veröffentlichung des Artikels hat sich auch die Deutsche Bahn auf erneute Anfrage von regionalHeute.de zu den jüngsten Erkenntnissen geäußert. Bei der Bahn zeigt man sich aber weiterhin zuverlässig und bleibt bei der Aussage: "Wir gehen nicht davon aus, dass es zu Verzögerungen auf den Zeitplan für die Instandsetzung der Strecke kommt."


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