Starkes Unwetter: Sturmtief "Zoltan" richtet Schäden an

Mit Geschwindigkeiten bis über 100 km/h fegt das Sturmtief über unsere Region und sorgt für etliche Einsätze.

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Überall in der Region kam es zu Einsätzen für die Feuerwehr.
Überall in der Region kam es zu Einsätzen für die Feuerwehr. | Foto: Feuerwehr Othfresen

Region. Wie angekündigt erreichte uns das Sturmtief Zoltan am heutigen Donnerstag und sorgte nicht nur an der Küste für Sturmflut, sondern fegt erbarmungslos auch über unsere Region. Mit Geschwindigkeiten von teilweise über 100 km/h richteten starke Sturmböen bereits vielerorts Schäden an. Die Einsatzkräfte sind über Stunden im Einsatz.



Vom Brocken gab es bereits am frühen Donnerstag erste Sturmmeldungen - die Schmalspurbahn stellte den Betrieb ein. Gegen Mittag wurde dann der Elm für den Verkehr komplett gesperrt (mehr dazu).

Weihnachtsmärkte geschlossen


Behörden hatten wegen der anhaltenden Niederschläge zunächst vor Hochwasser gewarnt, später kamen dann noch Unwetterwarnungen wegen der Sturms in einzelnen Kommunen hinzu. So wurden bereits am Nachmittag die Weihnachtsmärkte in Braunschweig und [link=https://regionalheute.de/wolfenbuettel/wolfenbuetteler-weihnachtsmarkt-bis-auf-weiteres-geschlossen-wolfenbuettel-1703171617/]Wolfenbüttel vorsorglich geschlossen[/link]. Auch die Stadt Goslar teilte mit, dass der Weihnachtsmarkt aufgrund der kritischen Wetterlage mit der Unwetterwarnstufe "rot" zum Schutz der Besucher und Beschicker für den heutigen Tag geschlossen wird. In Abstimmung mit den Behörden soll am Freitagvormittag darüber informiert werden, wann der Markt voraussichtlich wieder öffnen kann.

Es folgten etliche Meldungen über umgestürzte Bäume und besonders in den Städten sorgte der starke Regen für angestautes Wasser. Parallel dazu sind die Pegelstände in den Flüssen weiter angestiegen. So sind es bei uns besonders die Aller, Oker, aber auch kleinere Flüsse wie die Schunter, die Sorgen bereiten. Es wird bereits davon ausgegangen, dass einzelne Gewässer übertreten werden.

Unwettereinsätze im Überblick


Die Einsatzkräfte sind am Abend überall unterwegs, so folgen erst nach und nach Einsatzberichte. Einige wurden allerdings bereits gemeldet:

Wolfenbüttel:
Im Stadtgebiet Wolfenbüttel kam es zu einem Einsatz im Bereich der Autobahn 36 in Richtung Harz. Zunächst wurde vermutet, mehrere Bäume versperrten Teile der A36. Die Ortsfeuerwehren Halchter, Fümmelse und Wolfenbüttel rückten an. Es konnte nur ein umgestürzter Baum entdeckt werden, diesen beseitigte die Fümmelser Wehr. Zwischenzeitlich kam es zu weiteren, witterungsbedingten Einsätzen. Betroffen waren die Straßen "Kleine Breite" und "Alter Weg" in Wolfenbüttel sowie die Landesstraße 495 bei Halchter.

Gegen 16:10 Uhr kam es an der Landesstraße 495/Autobahn 36 zu einem Verkehrsunfall. Gemeinsam mit dem DRK Rettungsdienst fuhren die Ortswehren Halchter und Linden zum Unfallort. Rund 20 Minuten später ereilte die Wehren Salzdahlum/Atzum ein Hilferuf aus Atzum, gemeldet wurde, dass ein Baum umzustürzen drohe. Gegen 16:50 Uhr war die Hilfe des Rettungsdienstes und der Feuerwehr erneut gefragt. An der Halchterschen Strasse kollidierten Autos. Um 17:59 Uhr erkundete der Brandmeister vom Dienst (BvD) die Brücke am Meeschestadion aufgrund des Hochwassers.

Helmstedt:
11:17 Uhr: Auf der L647 zwischen Danndorf und Velpke drohte ein Baum auf die Straße zu stürzen. Vor Ort stellte sich heraus, dass der Baum bereits umgefallen war. Autofahrer hatten bereits die Krone des Baumes abgebrochen und zur Seite gezogen. Die Ortsfeuerwehr Danndorf reinigten anschließend noch die Straße.

Einsatz an der B244 zwischen Grafhorst und Velpke.
Einsatz an der B244 zwischen Grafhorst und Velpke. Foto: Feuerwehr


15:08 Uhr: Ein Baum brachte auch den Verkehr auf der vielbefahrenen B244 zwischen Grafhorst und Velpke zum Erliegen. An einem kleinen Waldstück hinter der Bahnbrücke lag ein Baum quer über der Straße. Mittels Kettensäge wurde der Baum zerkleinert. Anschließend räumten die Einsatzkräfte die Straße. Während der Arbeiten wurde die B244 gesperrt.

Goslar:

Der Hochwasserschutzzug der Kreisfeuerwehr Goslar macht sich bereit.
Der Hochwasserschutzzug der Kreisfeuerwehr Goslar macht sich bereit. Foto: Feuerwehr Othfresen


Aufgrund der vorhergesagten Regenmengen, die den Landkreis Goslar über die Weihnachtsfeiertage erreichen sollen, wurde hier beispielsweise bereits zum Nachmittag der Hochwasserschutzzug der Kreisfeuerwehr Goslar in den Einsatz geschickt, um vorsorglich mehrere Tausend Sandsäcke zu füllen.

16:16 Uhr. Die Feuerwehr Othfresen wurde zu einem umgestürzten Baum im Ortsteil Posthof gerufen. Auf dem Weg zur Einsatzstelle kam die Feuerwehr dabei auf einen Verkehrsunfall mit zwei beteiligten Fahrzeugen zu. Bei dem Unfall gab es nur einen Blechschaden, so dass nur ein Einsatzfahrzeug zur Absicherung bis zum Eintreffen der Polizei vor Ort blieb. Die anderen Fahrzeuge fuhren zum Posthof.

Die Feuerwehr kümmerte sich um nne umgestürzten Baum.
Die Feuerwehr kümmerte sich um nne umgestürzten Baum. Foto: Feuerwehr Othfresen


Der Baum dort wurde mit der Kettensäge klein gemacht und von der Straße geräumt. Nach etwa 20 Minuten waren beide Einsatzstellen abgearbeitet.

Gifhorn:
Gegen 6:45 Uhr fiel im Heideweg in Wesendorf ein Baum aus einen Gastank. Gas strömte aus. Die Feuerwehr konnte dies zeitnah stoppen.

Warnung der Bevölkerung


Überall wird davor gewarnt, das Haus zu verlassen - die Menschen sollen sich, wenn möglich, lieber zuhause aufhalten. Besonders wird aber davor gewarnt, Wälder zu betreten.



Sturm hält an


Auch in der Nacht soll es ungemütlich werden und am morgigen Freitag soll der Sturm weiter anhalten. Für das Weihnachtswochenende geben die Meteorologen eher eine düstere Prognose ab. Auf Schnee an Heiligabend brauchen wir wohl nicht mehr zu hoffen.

Der Artikel wird fortlaufend aktualisiert.


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