Region. Jeden Tag wird regionalHeute.de mit den sogenannten "Blaulichtmeldungen" der Polizeiwachen zwischen Harz und Heide versorgt. Allein in diesem Jahr wurden mehr als 3.600 solcher Meldungen auf regionalHeute.de veröffentlicht. Was dabei manchmal ans Tageslicht kommt, lässt uns Redakteuren nicht selten den imaginären Stift aus der Hand fallen. Wir haben für Sie zum Jahresabschluss mal ein wenig in unserem Archiv gekramt. Freuen Sie sich auf die kuriosesten Blaulichtmeldungen 2023.
Wenn in der Redaktion die Pressemitteilungen der Polizei eingehen, bedeuten sie meist nichts Gutes. Doch nicht immer geht es dabei um Not und Elend. Manchmal sind es auch amüsante Meldungen, die unter der Kategorie "Dümmer, als die Polizei erlaubt" verbucht werden sollten. In einigen Fällen kann man auch mit Fug und Recht behaupten, "Mehr Glück, als Verstand" und wieder andere sind einfach nur tierisch.
Einige dieser kuriosen Meldungen, die uns das Jahr über von den Polizeistationen erreicht haben, fassen wir zum Jahresende einmal zusammen. Dabei sei gesagt: Alle von uns gezeigten Fälle sind glimpflich ausgegangen und sind genau so von der Polizei ermittelt und übermittelt worden. Etwas "hinzu gedichtet" oder weggelassen, haben wir nicht.
Seltsame Beute
300 Einkaufswagen gestohlen: Was mag der Dieb sich wohl dabei gedacht haben, als er beim real Markt in Salzgitter-Thiede ganze 300 Einkaufswagen geklaut hat? Und vor allem: Wie konnte er sie wegschaffen, ohne ein riesiges Getöse zu verursachen?
Täter plündern Eisautomaten: Heißhunger auf Eis wird es wohl nicht gewesen sein, der diese Täter dazu veranlasst, die Glasscheibe eines Eis-Automaten auf dem Gelände einer Schule in Meinersen einzuschlagen. Sie hatten es nur auf die Becher abgesehen - die Geldkassette ließen sie zurück.
Täter nahmen Suppenvorräte mit: Auch die Beute, die Einbrecher in einer Arztpraxis in Wolfsburg machten, ist eher ungewöhnlich. Neben Handys ließen sie auch einige Getränkedosen und Suppenvorräte mitgehen.
Alkohol tut selten gut
Betrunkene Beifahrerin übernimmt Steuer: Dass sich der Fahrer in diesem Fall nicht an die Anweisungen der Polizei gehalten hat, kann man so nicht sagen. Nachdem bei ihm bei einer Kontrolle der Drogentest positiv auf Opiate anschlug, übergab er das Steuer an seine Beifahrerin. Nur dumm, dass diese ebenfalls nicht fahrtauglich war, wie sich kurze Zeit später bei einer zweiten Kontrolle herausstellte.
Betrunkene Fahrer verraten sich selbst: Mit 2,26, beziehungsweise 1,56 Promille sollte man sich eigentlich überhaupt nicht mehr hinter das Steuer setzen. Doch die beiden Fahrer, die von der Polizei in Meine gestoppt wurden, haben es geradezu darauf angelegt, dass ihr Vergehen nicht ungesühnt blieb - sie machten durch Warnblinker und Fernlicht auf sich aufmerksam.
3,4 Promille: 43-Jähriger saß schlafend hinterm Steuer: Das kennen wir alle: Alkohol macht müde. Nur ist es nicht vorteilhaft, wenn einem die Augen zufallen, während man hinter dem Lenkrad sitzt. So ging es einem Autofahrer in Vorsfelde. Der Mann war erst an einer roten Ampel am Steuer eingeschlafen und später auf dem Parkplatz eines Discounters. Hier wurde er dann von der Polizei geweckt.
Wollte Döner kaufen: Taxifahrer stoppen betrunkenen Autofahrer: Schnell noch einen Döner und dann ab nach Hause, dachte sich wohl ein 65-Jähriger in Peine. Doch mit über 3 Promille klappte das Einparken nicht so gut. Das sahen auch Taxifahrer so und alarmierten die Polizei. Diese ordnete eine Blutentnahme an und beschlagnahmte den Führerschein. Für den 65-Jährigen schien damit die Sache dann auch erledigt zu sein - er machte der Polizei den Vorschlag, dass er jetzt selber nach Hause fahren würde.
Mit Rumkugeln auf 2 Promille? : 500 Gramm Rumkugeln zu essen, ist schon eine Herausforderung. Doch damit auch noch über 2 Promille zu erreichen, so dass es zu Ausfallerscheinungen kommt, muss man erstmal schaffen. Doch ein Autofahrer in Wolfsburg behauptete genau das, als er von einer Polizeistreife angehalten wurde.
Auf der Flucht
Polizei jagt Ladendieb - Passanten helfen: Das war echte Teamarbeit. Ein Ladendieb in Braunschweig hatte keine Chance, mit seiner Beute zu entwischen. Auf seiner Flucht versuchte erst eine Passantin ihn durch einen gezielten Wurf mit ihrer Einkaufstasche zu stoppen, dann verlor er seine Beute, als ihn ein Mann aufhalten wollte. Kurz darauf wurde den Beamten von einer Frau ein Fahrrad angeboten. Damit konnte der Polizist den Ladendieb verfolgen und die Position über Funk weitergeben. Eine Funkstreifenbesatzung konnte ihn dann festnehmen.
Flucht vor der Polizei: Mann versteckt sich unter Anhänger: Ohne Führerschein, mit Alkohol und Drogen im Blut und einer ziemlich schlechten Versteck-Idee versuchte sich ein Mann in Wesendorf einer Polizeikontrolle zu entziehen. Der Mann hatte durch seine Fahrweise die Aufmerksamkeit der Polizei auf sich gezogen. Mit einer Kontrolle war er aber offenbar nicht einverstanden. Er trat aufs Gas und steuerte seinen Audi auf ein Grundstück. Dort versteckte er sich unter einem Anhänger. Das Versteck flog aber schnell auf und er musste sich den Gesetzeshütern stellen.
Aufgeflogen
Einbrecher will Beute an Zivilbeamten verkaufen: Ein klassischer Fall von "dumm gelaufen". Als ein 27-Jähriger in der Braunschweiger Innenstadt sein Diebesgut an den Mann bringen wollte, ahnte er nicht, dass er an einen Polizisten in Zivil geraten war. Dieser lehnte den Kauf ab, beobachtete den Mann weiter. Später konnte der Mann festgenommen werden.
Weil die Tür offen stand: Polizei findet Drogen: Eigentlich wollte die Polizei nur prüfen, ob sich Einbrecher im Haus befinden. Doch dann erwartete die Beamten eine ganz andere Überraschung. In den Wohnräumen fanden sie ein sogenanntes "Growzelt" zur Aufzucht von Cannabispflanzen samt Pflanzen.
Beichte: Berauschter Fahrer berichtet Polizei von seiner Marihuana-Plantage: Während einer Polizeikontrolle wurden die Beamten auf körperliche Reaktionen bei dem 55-jährigen Fahrer aufmerksam. Ein daraufhin gemachter Drogentest fiel positiv aus und der Mann wurde mit zur Wache genommen. Dort beichtete er dann, dass selber Marihuana anbaut. Die Polizei durchsuchte daraufhin das Wohnhaus des Mannes und fanden teils gebrauchsfertige Betäubungsmitte und eine etwa zwei Meter hohe, in Blüte stehende Marihuana-Pflanze sicherstellen.
Ohne Worte
Unbekannter kackt vor Kirchentür: Manche Fälle lassen einen wirklich sprachlos zurück. Zweimal hat ein Unbekannter an der katholischen St. Marien-Kirche im Schöninger Stadtgebiet seine Notdurft verrichtet. Die Polizei geht davon aus, dass jemand die Kirche verunglimpfen wollte.
Ganz schön dreist
Er wollte Benzin holen: 27-Jähriger mit E-Scooter auf A2 unterwegs: Man muss eben Prioritäten setzen. Doch nur echte Heavy Metal-Fans mögen die Beweggründe des 27-Jährigen verstehen, der mit einem E-Scooter loszog, um Benzin zu holen. Die Polizei hingegen hatte überhaupt kein Verständnis dafür, dass sich der junge Mann dazu auf der A2 aufhielt.
Falscher Polizist mit Blaulicht auf der Autobahn unterwegs: In einem schicken Mercedes mit Bundesadler auf der Seite und Blaulicht auf dem Dach, kann man schonmal einen auf "dicke Hose" machen. Wenn es denn legal ist. Wenn nicht, bringt das jede Menge Ärger von der Polizei ein. Das hat auch ein 63-Jähriger nach seiner Fahrt auf der A2 lernen müssen.
Stau in Wolfenbüttel: Mann fährt einfach auf dem Gehweg weiter:"Wozu warten", muss sich wohl ein 19-Jähriger gedacht haben, als es auf dem Neuen Weg in Wolfenbüttel zu einem Stau gekommen war. Er hat einfach eine Abkürzung genommen, um den Stau zu umschiffen. Dazu hat er die anderen Autos überholt und seine Fahrt auf dem Geh- und Radweg fortgesetzt. Aufgrund von Zeugenhinweisen konnte der Fahrer kurze Zeit später angehalten und kontrolliert werden. Es wurde ein Ermittlungsverfahren eingeleitet.
Einfach tierisch
Jetzt wird es tierisch in unserem Blaulicht-Rückblick. Hier gibt es Geschichten, die uns manchmal den Atem anhalten ließen. Andere waren einfach nur zum Schmunzeln. Alle aber zeigen, dass die Einsatzbereitschaft von Polizei und Feuerwehr auch vor den kleinsten Lebewesen nicht Halt macht. Auch erwähnt sei an dieser Stelle, dass die Geschichten allesamt am Ende gut ausgingen.
Feuerwehr rettet Dackel "Flinte": Die Rettungsaktion von Dackel "Flinte" sorgte am Jahresanfang für große Aufregung. Beim Gassigehen war Flinte im Rautheimer Holzin einen Dachsbau gelaufen, konnte sich aber von alleine nicht daraus befreien. Was folgte war eine stundenlange Rettungsaktion, an der 20 Einsatzkräfte der Feuerwehren Braunschweig beteiligt waren. Sie gruben eine Graben von etwa 5 Meter Länge und konnten Flinte mit vereinten Kräften befreien und an seinen Besitzer übergeben.
Hund fällt in sechs Meter tiefes Loch: Eine weitere dramatische Rettung eines Hundes ereignete sich auf einem Feld bei Timmerlah. Dort war ein Border Collie Mischling in ein senkrechtes etwa sechs Meter tiefes Loch gefallen. Das Loch war so eng, dass sich das arme Tier kaum noch bewegen konnte. Zudem erschwerte der sandige Boden die Rettungsarbeiten. Die Freiwilligen Feuerwehren Lamme und Timmerlah, die Berufsfeuerwehr Braunschweig, die Polizei und das THW kämpften stundenlang um den Hund und konnten ihn nach sechs Stunden seinem glücklichen Frauchen übergeben.
Wasserbüffelkuh steckte in Tierschleuse fest: Ein richtiges Schwergewicht musste die Feuerwehr Braunschweig befreien. Wasserbüffelkuh Hera hatte sich zwischen zwei Türblättern einer defekten Tierschleuse verfangen und konnte sich nicht aus eigener Kraft befreien. Nur mithilfe von hydraulischem Gerät konnte das Tier befreit werden. Eine Tierärztin konnten nur oberflächliche Wunden an den Hinterläufen festgestellt werden. Somit blieb Hera nahezu unverletzt.
Verdächtiger Geruch: Gans verrät ihren Halter: Eine entlaufene Gans wurde einem Mann aus Eddesse zum Verhängnis. Als Polizisten das Tier zu seinem Halter zurückbrachten, nahmen sie einen verdächtigen Geruch aus der Wohnung wahr. In der Wohnung stießen die Beamten dann auf den Grasvorrat des Mannes.
Junger Luchs "spaziert" durch Braunlage: Im Frühjahr meldeten sich mehrere Bürger bei der Polizei und berichteten, dass ein junger Luchs offenbar einen Spaziergang durch den Braunlager Kurpark machte. Durch das Auslegen von Schweinegehacktem konnte der Luchs einige Tage später eingefangen werden.
Entflohene Schildkröte von der Polizei geschnappt: Schildi on Tour: Im Juni lief Beamten der Polizei Edemissen zwischen Rüper und Wendeburg ein ungewöhnlicher Verkehrsteilnehmer vor den Streifenwagen. Die Schildkröte befand sich auf einer für sie gefährlichen Reise, so dass die Polizei das Tier in Gewahrsam nachm. Kurze Zeit später konnte die Schildkröte seinem Besitzer übergeben werden.
Erste Hilfe: Feuerwehr rettete Kröten das Leben: Hunderte kleine Kaulquappen waren in Offleben vom Hitzetod bedroht. Wegen der extremen Hitze im Sommer drohte das Gewässer auszutrocknen und damit Hunderten kleiner Kaulquappen der Tod. Die NABU bat die Feuerwehr Offleben-Reinsdorf um Hilfe. Mit einem Tanklösch-Fahrzeug wurden mehrere 100 Liter Wasser zu dem Wechselkröten-Biotop gebracht und das Überleben der seltenen Amphibien gerettet.
Pferde machten Spaziergang durch Wolfenbüttel: Die Gelegenheit eines offen stehendes Hoftors nutzten im Juli zwei Pferde, um einen gemütlichen Spaziergang durch Wolfenbüttel zu machen. Passanten hatten die Pferde der Polizei gemeldet, die den Ausflug dann beendete.
Reiselustiger Vierbeiner: Labrador nimmt allein den Zug: Ob sich der Vierbeiner ein 49 Euro-Ticket besorgt hatte und damit die Welt erkunden wollte, ist unklar. Er war jedenfalls bereits in die Regionalbahn von Salzgitter nach Braunschweig gestiegen. Die Bundespolizei jedoch beendete den Ausflug am Bahnhof in Braunschweig und übergab den Labrador an sein Herrchen.
Entlaufener Hund meldet sich selbst bei der Polizei: Ein wirklich pfiffiger Hund beendet unseren kleinen Blaulicht-Jahrsrückblick. Nach einem Verkehrsunfall zwischen seinem Frauchen und einem Radfahrer hatte sich Fritzi losgerissen und das Weite gesucht. Alle Suchaktionen verliefen erfolglos. Doch Fritzi scheint ein cleverer Hund zu sein. Am nächsten Tag meldete sich Fritzi einfach selbst auf der Polizeiwache in Peine. Dort wartete er dann, bis ihn Frauchen abholte.
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